Niton
(Pierre du oder Pierre a) (Kt. Genf, Rechtes Ufer). Grosser erratischer Granitblock, der im sö. Abschnitt des Hafens von Genf eine kleine Insel bildet; liegt vor dem Quai des Eaux Vives in einer Entfernung von etwa 120 m vom Ufer. Zwischen ihm und dem Ufer liegt noch ein anderer Block, der höher über den Wasserspiegel aufragt. Beide zusammen werden oft als Pierres du Niton bezeichnet. Die weiter vom Ufer entfernte eigentliche Pierre du Niton dient der ganzen schweizerischen Hypsometrie als Ausgangs- und Basispunkt.
Den Fixpunkt bezeichnet eine Bronzeplatte, die 1820 von General Dufour 0,027 m unter dem Scheitel des Blockes angebracht worden ist. In der offiziellen schweizerischen Hypsometrie wird dieser Punkt mit RPN (Repère de la Pierre du Niton) oder auch blos mit PN bezeichnet. Die zahlreichen geodätischen Höhebestimmungen dieses Basispunktes weichen aber nicht unwesentlich voneinander ab. Für seine Karte in 1:100000 legte Dufour die Rechnungen des Obersten Filhon (1833) zu Grunde, die dem RPN eine Höhe von 376,64 m über Meer gaben, während der Siegfriedatlas in 1:25000 und 1:50000 die Kote 376,86 m adoptierte, die aus dem Anschluss des schweizerischen Präzisionsnivellements an das von der französischen Landesvermessung trigonometrisch bestimmte Signal auf dem Chasseral sich ergeben hatte. 1890 wurde die Kote durch Anschluss an das französische und preussische Triangulationsnetz auf 373,481 m reduziert und 1891 durch die Schweizer geodätische Kommission wieder auf 373,54 m erhöht.
Jetzt gilt die Kote 373,6 m, die Dr. Hilfiker mit Berücksichtigung der Vermessungsnetze aller vier Grenzstaaten der Schweiz berechnet hat. Vergl. Hilfiker, J. Untersuchung der Höhenverhältnisse der Schweiz im Anschluss an den Meereshorizont... Bern 1902. Oben in der Pierre du Niton befindet sich ein wenig tiefes quadratisches Loch, auf Grund dessen die Ansicht aufgestellt worden ist, dass der Block in der heidnischen Vorzeit als Opferstein gedient habe und dem Wassergott Neith geweiht gewesen sei. An seinem Fuss hat man ein Messer und zwei Beile aus Bronze aufgefunden. Der dem Ufer näher liegende Block soll nach Galiffe im 14. Jahrhundert Pierre Dyolin geheissen haben. Vergl. auch die Ausführungen von F. A. Forel im ersten Band seines Werkes Le Léman (Lausanne 1892).