Titel
Nilsson
,
1) Sven, Naturhistoriker und Altertumsforscher, geb. unweit
Landskrona, wurde 1812
Lehrer der
Naturgeschichte, 1819
Intendant
des zoologischen
Museums zu
Lund, untersucht die
Fischereien in
Bohuslän und
Norwegen,
[* 3] übernahm 1828 die
Aufsicht über das
zoologische Museum
in
Stockholm,
[* 4] kehrte aber 1832 als
Professor der
Zoologie und
Direktor des
Museums nach
Lund zurück. 1838 ward
er zugleich zum
Pastor in Nöbbelöf ernannt, und seit 1856 lebte er als
Emeritus in
Stockholm. Er starb in
Lund.
Nilsson
schrieb: »Ornithologia suecica« (Kopenh. 1817-21, 2 Bde.);
»Prodromus ichthyologiae scandinavicae« (das. 1832);
»Observationes ichthyologicae« (das. 1835) und »Skandinavisk fauna« (Lund 1820-53, 5 Tle.; teilweise neu aufgelegt).
Daran schließen sich seine »Historia molluscorum Sueciae« (Kopenh. 1823) und »Petrificata suecana« (das. 1827); »Illuminerade figurer till skandinavisk fauna« (Stockh. 1832-40, 20 Hefte); »Prodromus ichthyologiae« (das. 1832). Von Wichtigkeit für die nordische Altertumskunde ist sein Werk »Skandinaviska Nordens urinvånare« (2. Aufl. 1862-66, 4 Bde.; deutsch: »Die Ureinwohner des skandinavischen Nordens«, Hamb. 1863-68).
2) Christine, Opernsängerin, geb. im Kirchspiel Wederslöf bei Wexiö in Schweden, stammt aus einer Arbeiterfamilie. Sie zeigte schon früh außerordentliche musikalische Begabung, lernte Violine und Flöte und sang auf den Märkten der Umgegend, bis sich der Landeshauptmann Tornérhjelm ihrer annahm, auf dessen Veranlassung sie sich in Stockholm unter Leitung Fr. Berwalds, dann in Paris [* 5] unter Massé und Wartel für die Bühne ausbildete. Schon bei ihrem ersten Auftreten im Théâtre lyrique als Violetta in Verdis »Traviata« erntete sie außerordentlichen Beifall und wurde sofort auf drei Jahre engagiert.
Nach Ablauf [* 6] dieses Engagements ging sie zur Großen Oper über, wo sie namentlich als Ophelia in Thomas' »Hamlet« und als Marguerite in Gounods »Faust« Enthusiasmus erregte. Mittlerweile war sie auch in London [* 7] mit gleichem Erfolg aufgetreten, noch größere Huldigungen erntete sie 1870 auf einer Kunstreise durch Nordamerika. [* 8] Seit 1872 mit dem Franzosen Rouzaud vermählt, trat sie später nur noch bei Gelegenheit von Gastspielen in Petersburg, [* 9] Wien, [* 10] Berlin [* 11] etc. in die Öffentlichkeit. Ihr ungewöhnlich hoher und voller Sopran wie ihre Meisterschaft sowohl im Kunst- als im dramatischen Gesang, endlich auch die edle Weiblichkeit ihrer Erscheinung erklären die begeisterte Aufnahme, die sie als Künstlerin überall gefunden hat.