Nikotīn
C10H14N2 ,
Alkaloid, findet sich in Blättern und
Samen
[* 2] des
Tabaks an
Zitronen-
und
Äpfelsäure gebunden.
Ordinärer
Tabak
[* 3] enthält 7-8, Havanatabak gegen 2 Proz.; doch steht der
Gehalt in keinem erkennbaren
Verhältnis zur
Güte des
Tabaks. Es wird erhalten, wenn man
Tabak mit stark verdünnter
Schwefelsäure
[* 4] auszieht,
die
Lösung auf die Hälfte verdampft, mit
Kalilauge destilliert und dem Destillat das Nikotin
durch Schütteln mit
Äther entzieht,
welcher es nach dem
Verdunsten zurückläßt. Es bildet ein farbloses
Öl vom spez. Gew. 1,048, riecht stark nach
Tabak, in
verdünntem Zustand ätherartig, schmeckt scharf und brennend, mischt sich mit
Wasser,
Alkohol und
Äther,
erstarrt nicht bei -10°, siedet bei 250° unter teilweiser
Zersetzung, verflüchtigt sich aber leicht bei gewöhnlicher
Temperatur
und ist im Wasserstoffstrom bei 150-200° unzersetzt destillierbar. Es reagiert alkalisch und bildet mit
Säuren leicht lösliche,
sehr scharf schmeckende, schwer kristallisierbare
Salze. Nikotin
ist höchst giftig und wirkt etwa 16mal stärker
als das ähnliche
Coniin. Wegen seiner
Flüchtigkeit geht es auch in den Tabaksrauch und in den Tabaksaft der
Pfeifen über.