Nikolsburg
(tschech. Mikulov),
Stadt im südlichen
Mähren,
[* 2] am
Fuß der weinreichen Polauer
Berge, an der
Lundenburg-Zellerndorfer
Bahn, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein großes fürstlich
Dietrichsteinsches
Schloß mit
Bibliothek und Naturalienkabinett, 3 bemerkenswerte
Kirchen, 2
Synagogen, ein Obergymnasium, ein
Kollegiatstift, Piaristenkollegium, starken Weinbau, Dampfmühle, besuchte
Märkte und (1880) 7642 Einw. (darunter 1594
Juden).
Nikolsburg
ist Geburtsort des Staatsmanns
Joseph v.
Sonnenfels. In Nikolsburg
waren im
Dezember 1805 nach der
Schlacht von
Austerlitz
[* 3] Friedensunterhandlungen, die mit dem
Preßburger
Frieden (26. Dez.) endeten. 1866 verlegte König
Wilhelm von
Preußen
[* 4] 17. Juli sein
Hauptquartier nach dem
Schloß von Nikolsburg.
In diesem fanden nun sofort
Verhandlungen statt, welche 21. Juli zur vorläufigen
Waffenruhe
zwischen
Österreich
[* 5] und
Preußen und zu dem Präliminarfriedensvertrag von Nikolsburg
vom 26. Juli führten, in welchem
Österreich auf
Venetien und seine Anrechte an die Elbherzogtümer verzichtete, aus dem
Deutschen
Bund ausschied und seine Zustimmung
zu den preußischen
Annexionen in Norddeutschland gab. Derselbe wurde im wesentlichen durch den
Frieden von
Prag
[* 6] (s. d.) 23. Aug. bestätigt.