Nikolájew
,
befestigte Hafenstadt im russ. Gouvernement Cherson, auf zwei Halbinseln in der
Nähe der
Vereinigung des
Bug mit dem Ingul, am
Bug-Liman und an der Eisenbahn
Charkow-Nikolájew, reicht mit den
Vorstädten weit in die
Steppe hinein, hat breite, gerade
Straßen, (1893) 77 481 E., in Garnison das 58. Infanterieregiment
Praga, das 7. donische Kosakenregiment, Festungsartillerie, den 5. Feldingenieurpark; 11 russ.,
je 1 kath., evang.
Kirche, talmud., karäische
Synagoge,
Knaben-, Mädchengymnasium, Realschule, Navigationsschule, Schule
für Hafenarbeiter, Marinebibliothek,
Sternwarte
[* 3] (1821 erbaut; unter 46° 58' 20" nördl.
Br., 31° 58' 31" östl. Länge von
Greenwich), Naturalienkabinett,
Theater,
[* 4]
Denkmal des
Admirals Greigh, mehrere
Kasernen, große Schiffswerften zur Erbauung von
Kriegsschiffen, 1
Kriegs-, 2 Handelshäfen, Ausfuhr von Getreide
[* 5] (1893: 49 Mill. Pud); 1888 liefen ein 862 Schiffe
[* 6] in
großer Fahrt und 449 Küstenfahrer; es liefen aus 753 und 340. Eine
Kette von
Forts und andern Befestigungen macht Nikolájew
zu einer
der stärksten russ. Festungen. Es ist Sitz der
Admiralität, der Vicekonsuln verschiedener
Staaten, darunter
Deutschlands,
[* 7] und steht unter der
Verwaltung eines besondern Militärgouverneurs, der zugleich Oberkommandierender der Flotte
und der Häfen des
Schwarzen
Meers ist.