Petrovic Njegos, Fürst von Montenegro,
[* 6] geb. als Sohn des Wojwoden Mirko Petrovic und Neffe des
Fürsten Danilo (s. d.), dem er in der Regierung folgte. Seine Ausbildung
hatte er in Triest
[* 7] und in Paris
[* 8] erhalten. Die ersten Regierungsjahre waren schwierig, da Montenegro die damalige Erhebung der
Herzegowiner unterstützte und im Kriege nach einigen Vorteilen stark bedrängt wurde. Seit 1862 folgten Friedensjahre, die
Nikolai zu innern Reformen verwendete.
Der Krieg gegen die Türkei
[* 9] (1876-78) brachte Montenegro Gebietszuwachs und Anerkennung der Unabhängigkeit, was die Macht des
Fürsten noch mehr befestigte. Nikolai that sich auch mit Erfolg als Dichter hervor und verfaßte ein Drama «Balkanska carica»
(«Die Kaiserin des Balkans»; deutsch von Stümcke, Berl. 1896),
sowie einen Dialog «Pjesnik i vila» («Der
Dichter und die Fee»). Vermählt ist er seit mit Milena (geb. 1847), Tochter
des Wojwoden Peter Vukotic. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne, darunter der ErbprinzDaniloAlexander (geb. und sieben
Töchter hervor, von denen die Prinzessin Zorka (gest. 1890) mit PeterKaradjordjewitsch (s. AlexanderKaradjordjewitsch)
vermählt war, während die Prinzessinnen Miliza (geb. 1866) mit dem russ.
GroßfürstenPeter Nikolajewitsch, Stana (geb. 1868) 1889 mit dem HerzogGeorg von Leuchtenberg und Helene (geb. 1873) 1896 mit
dem Kronprinzen Victor Emanuel von Italien
[* 10] verheiratet wurden.
Staatsbahnen,
[* 11] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Gleiwitz),
[* 12] hatte 1890: 5633 E., darunter 440 Evangelische und 278 Israeliten,
1895: 5915 E., Postamt zweiter Klasse, Telegraph,
[* 13] Fernsprecheinrichtung;
ein Eisenhütten- und Emaillierwerk, Dampfkessel-
und Maschinenfabrik nebst Eisengießerei, Papier- und chem. Fabrik, Dampfmahl- und
-Sägemühlen, Viehmärkte.