Nightingale
(spr. neitingehl), Florence, berühmt durch ihre Verdienste als Krankenpflegerin, geb. im Mai 1820 zu Florenz, [* 2] lernte auf vielen Reisen die Zustände zahlreicher Hospitäler kennen, für die sie früh ein außerordentliches Interesse zeigte. Mit der praktischen Krankenpflege machte sie sich bei den Barmherzigen Schwestern in Paris [* 3] und seit 1849 in der Diakonissinnenanstalt zu Kaiserswerth am Rhein vertraut, über die sie in der Schrift «The institution at Kaiserswerth for the practical training of deaconesses» (Lond. 1850) berichtete.
Darauf trat sie in
London
[* 4] an die
Spitze eines
Krankenhauses für Gouvernanten, dem sie eine musterhafte Einrichtung gab. Während
des Krimkrieges begab sie sich erst nach
Skutari, dann nach
Balaklawa, wo sie den in den Militärhospitälern eingerissenen
Mißbräuchen steuerte und eine neue Ordnung einführte.
Ihre Landsleute brachten später ein
Kapital von 50000 Pfd.
St., den Nightingal
e-Fonds, zusammen, dessen
Zinsen zur Erweiterung des St. Thomashospitals in
London verwendet wurden.
Ihre
Erfahrungen hat
Miß Nightingale
in den
«Notes on Hospitals» (Lond. 1859 u. ö.),
«Notes on nursing» (ebd. 1860 u. ö.; deutsch Lpz. 1861; 2. Aufl., hg. von Niemeyer, 1878),
«Notes on the sanitary state of the army in India» (Lond. 1863),
«Notes on lying-in institutions» (ebd. 1871) und «Life or death in India» (ebd. 1874) niedergelegt.