Nietnagel,
s. Nieten. Nietnagel am Finger, s. Niednagel.
8 Wörter, 50 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Werkzeuge, Arbeitsmaschinen
s. Nieten. Nietnagel am Finger, s. Niednagel.
das Vereinigen zweier Metallstücke und zwar teils fest und unbeweglich, teils so, daß, wie bei Scheren oder Zangen, die Stücke eine Beweglichkeit um den Punkt behalten, wo die Vernietung stattgefunden hat. Die Vernietung kann auf die Weise hergestellt werden, daß man das eine Metallstück mit einem Loch, das andre mit einem Zapfen versieht. Letztern steckt man dann durch jenes Loch und klopft ihn jenseit desselben mit dem Hammer breit, so daß eine Art Kopf entsteht, welcher die Trennung verhindert.
In den meisten Fällen verwendet man Hilfsstücke, Niete oder Nietnägel (bei beträchtlicher Länge auch Nietbolzen genannt), macht durch beide zu vereinigende Metallstücke (z. B. zwei Bleche) Löcher, steckt das Niet, welches die Form eines stumpfen, cylindrischen Nagels besitzt, hindurch und breitet es an beiden Enden zu einem Kopf aus. Die Niete bestehen aus demselben Metall wie der zu nietende Gegenstand. Eiserne Niete werden aus gewalztem Rundeisen oder starkem Eisendraht gefertigt und von vornherein mit einem flachen oder gewölbten Kopfe versehen.
Man stellt sie fabrikmäßig dar und bedient sich dazu entweder der Handarbeit (Schmieden) oder besonderer Maschinen, in welchen der Kopf der Niete durch einen Stempel im Fallwerk oder in einer kräftigen Presse (Nietkopfpresse) erzeugt wird. Das Nieten selbst geschieht, indem man das Niet durch die beiden Löcher steckt, den Kopf durch einen sogen. Gegenstempel unterstützt und nun mit einem Hammer das hervorragende Ende mit Hilfe eines sogen. Kopfstempels zu einem Kopf (Schließkopf) ausbildet.
Große Niete bearbeitet man glühend. Gegenstände, die sich nicht handhaben und wenden lassen, wie z. B. Dampfkessel, müssen in der Weise vernietet werden, daß ein Arbeiter auf der einen Seite den Gegenstempel fest entgegenhält und ein andrer von der andern Seite den Schließkopf herstellt. Es sind indes auch Maschinen konstruiert worden, welche mittels zweier Stempel schnell und geräuschlos wirken. Der eine dieser Stempel steht fest, der andre wird gewöhnlich durch Dampfkraft oder Wasserdruck (hydraulische Nietmaschine) gegen das auszubreitende Ende getrieben. Meistenteils empfängt der bewegliche Stempel seine Bewegung durch Hebel oder Exzenter und zwar in horizontale oder vertikaler Richtung. Ein starker Durchschnitt, dessen man sich zum Ausstoßen der Nietlöcher bedient, kann zugleich als Nietmaschine gebraucht werden, wenn man Drücker und Unterlage gegen die beiden Nietstempel vertauscht.