Niel
,
Ort in der belg. Provinz Antwerpen, [* 2] an der Rupel, Station der Eisenbahnlinie Antwerpen-Boom der Staatsbahnen, [* 3] hat 6020 E., Ziegelbrennereien und Portlandcementfabrikation.
Niel
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Niel,
Ort in der belg. Provinz Antwerpen, [* 2] an der Rupel, Station der Eisenbahnlinie Antwerpen-Boom der Staatsbahnen, [* 3] hat 6020 E., Ziegelbrennereien und Portlandcementfabrikation.
Niel
(spr. niéll
), Adolphe, franz. Marschall, geb. zu
Muret (Depart.
Haute-Garonne), erhielt seine
Bildung auf der Polytechnischen Schule zu
Paris
[* 4] und der
Applikationsschule zu
Metz
[* 5] und wurde 1827 Offizier. 1836 dem Generalstabe des Expeditionskorps gegen Constantine zugeteilt, führte er bei der
Erstürmung jener Stadt eine der Genieabteilungen, die den
Kolonnen
Bahn brachen. Niel
wurde hierauf zum Bataillonschef und Geniekommandanten
in der
Provinz Constantine ernannt und kehrte im Febr. 1839 nach
Frankreich zurück, wo er mit
Arbeiten
für das Kriegsministerium beschäftigt wurde und 1846 als Oberst das Kommando des 2. Genieregiments übernahm.
Bei der röm. Expedition 1849 wurde er zum Generalstabschef des
Generals Vaillant und Brigadegeneral ernannt. Als
Chef der
Geniedirektion trat er 1850 in das Kriegsministerium, kam 1852 in den
Staatsrat, worauf er 1853 zum Divisionsgeneral
aufstieg. Im
Orientkriege begleitete er 1854 die Expedition unter
Baraguay d’Hilliers nach der Ostsee als Geniechef zur
Belagerung
von
Bomarsund. Am wurde er zum
Adjutanten des
Kaisers ernannt und mit einer Mission nach der Krim
[* 6] betraut, wo er für
die
Belagerung von Sewastopol
[* 7] einen neuen Angriffsplan entwarf und vom April 1855 an die Belagerungsarbeiten
bis zur Eroberung des Platzes leitete. Sein
Tagebuch «Le
[* 8] siège de
Sébastopol» (Par. 1858) giebt darüber Rechenschaft. Im
Dez. 1855 kehrte er nach
Frankreich zurück und wurde 1857 zum Senator ernannt. Im ital.
Kriege erhielt Niel
1859 den
Befehl über
das 4.
Armeekorps, von dem zwei Divisionen in der
Schlacht von
Magenta entscheidend mitwirkten.
Bei
Solferino,
[* 9] hielt er vor Medole und Guidizzolo gegen mehr als doppelte Übermacht ruhmvoll stand. Am
Tage nach
der
Schlacht wurde Niel
zum Marschall ernannt, erhielt 1859 das Kommando des 6.
Armeekorps zu
Toulouse
[* 10] und
wurde Kriegsminister. Niel
war als solcher der Leiter der Reorganisation der franz.
Armee, veranlaßte die schleunige Durchführung der
Bewaffnung mit Hinterladern (Chassepotgewehr) und begann die Organisation
einer von dem stehenden
Heere unabhängigen Reservearmee (Garde mobile). Er starb zu
Paris. Ihm wurde in Muret ein
von Crauk gefertigtes
Denkmal gesetzt.