Niederländische
[* 1] Befestigungsmanier. Zu Ende des 16. Jahrh. entwickelte sich in den Niederlanden während des Kampfes gegen die span. Herrschaft eine eigentümliche, hauptsächlich durch die Bodenverhältnisse bedingte Befestigung, die aus Erdwällen mit bastioniertem Grundriß, breiten und tiefen Wassergräben, einem gedeckten Weg mit großen Waffenplätzen, dem Glacis und zahlreichen Außenwerken bestand. Zur niedern frontalen Grabenbestreichung diente die Fausse braie (s. d.). Die niederländische Befestigungsmanier wurde zuerst von dem Kriegsbaumeister Freitag («Architectura militaris nova et aucta», Leid. 1630) in ein System gebracht und eingehend beschrieben. Vorstehende [* 1] Fig. 2 zeigt die Niederländische Front nach Freitag, [* 1] Fig. 1 das Profil derselben. Die spätere niederländische Befestigungsmanier kam in Coehoorns Befestigungsmanier (s. d.) und der Manier des jüngern Landsberg zum Ausdruck [* 1] (Fig. 1, 2).