Niederbronn
,
Hauptstadt des Kantons Niederbronn
(20397 E.) im
Kreis
[* 2] Hagenau
[* 3] des
Bezirks
Unterelsaß, im Wasgau, an der Linie Hagenau-Beningen
der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Straßburg)
[* 4] und Steueramtes, hat (1890) 3029 E.,
darunter 1123 Katholiken und 181 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 5] kath.
Dekanat, prot. Konsistorium, Mutterhaus
der Schwestern des Göttlichen
Erlösers, Altertumssammlung im Rathaus, fränk. Grabfeld, röm.
Funde, zwei Mineralquellen mit einer stark besuchten Badeanstalt,
[* 6] große
Eisen- und Stahlwerke. Niederbronn
ist das bedeutendste
der Wasgaubäder, welches schon den
Römern bekannt war. Die kochsalzhaltigen
Quellen (17,80° C.) werden zum Trinken und
Baden
[* 7] benutzt gegen
Krankheiten der
Verdauungsorgane,
Magen-,
Leber-, Darmleiden,
Fettsucht,
Gicht
u. s. w. - Niederbronn
(Villa Brunnon 820),
vermutlich schon röm. Kulturstätte, kam 1570 an die
Grafen von
Hanau,
[* 8] 1764 an den
Baron von Dietrich,
dessen Familie im
Besitz der großen
Eisen- und Stahlwerke in Niederbronn
ist. Bei Niederbronn fand der erste Zusammenstoß zwischen
einer badisch-württemb.
Patrouille unter
Graf Zeppelin und franz. Reiterei statt. -
Vgl.
Kuhn, Niederbronn
et ses environs (2. Aufl.,
Par. 1866).