Nidau
-Bürenkanal
(Kt. Bern). So heisst heute der kanalisierte Ausfluss des Bielersees, der dessen Wasser von Nidau über Brügg, Gottstatt und Meienried nach Büren in die ebenfalls kanalisierte Aare leitet. Dieser Kanal gehört zu den grossen Arbeiten der Trockenlegung des Grossen Mooses und Seelandes und der ganzen Juragewässerkorrektion überhaupt. Seine Erstellung bildete den ersten Abschnitt dieses Unternehmens und musste vollendet sein, bevor man an die Einführung des Aarewassers durch den Hagneckkanal in den Bielersee schreiten konnte. Von seinem sachgemässen Bau und seinem tadellosen Funktionieren hing das Gelingen des ganzen Werkes ab. Seine durchschnittliche Wasserführung bei Hochwasser ist auf 810 m3 in der Sekunde berechnet ¶
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worden, während der Bielersee zu gleicher Zeit durch den Hagneckkanal, die Zihl und seine anderen Zuflüsse bis zu 1440 m3 Wasser pro Sekunde erhalten kann. Da das von La Nicca ausgearbeitete Projekt die drei Jurarandseen in ihrer Gesamtheit als Mittel zum Ausgleichen der Wasserstände vorsah, musste der Abfluss so eingerichtet werden, dass er bei Hochwasser der Zuflüsse weniger und bei Niedrigwasser mehr Wasser ableitet, als diese den Seen zutragen. Massverhältnisse des Kanales: Sohlenbreite 66 m, Breite des Wasserspiegels im Sommer 86 m, Abstand der beidseitigen Dammkronen 96 m, Wassertiefe in der Mitte 8 m, benetzter Querschnitt 509 m2.
Diese Grössenverhältnisse gestatten dem 12 km langen Kanal, ein Maximum von 854 m3 Wasser pro Sekunde
abzuführen. Durchschnittliche Stromgeschwindigkeit 1,5 m. Trotz seines grösseren Querschnittes leitet der Nidau
-Bürenkanal
weniger Wasser ab als der Hagneckkanal, da sein Gefälle mit 0,02‰ bedeutend geringer ist als dasjenige dieses letztern mit
1,3‰. Mit dem Bau des Kanales wurde am angefangen. Dank der günstigen Beschaffenheit des
wenig wasserhaltigen Bodens konnte das Material zuerst durch Handarbeit ausgehoben werden, worauf von 1869 an Dampfbaggermaschinen
zur Verwendung kamen. Die Hilfsarbeiten (Maschinen, Installationen, Transporte etc.) allein kosteten eine Summe von 800000
Fr. Die ausgehobene Erde lagerte man zum grössten Teil wieder im Bielersee ab. Die auf 4900000 Fr. berechneten
Ausgaben für den Bau des Kanales sind wie das Budget des gesamten Unternehmens überhaupt um etwa 20% überschritten worden.