Nicäa
,
Stadt, s. Nikäa.
Nicäa
216 Wörter, 1'488 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Nicäa,
Stadt, s. Nikäa.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Nicäa,
Stadt in der kleinasiat. Landschaft Bithynien, am Ascaniasee, wurde Ende des 4. Jahrh. v. Chr. von
Antigonus erbaut und nach ihm ursprünglich Antigonia genannt. Erst später erhielt sie von Perdikkas den Namen seiner Gemahlin
Nicäa.
Sie war frühzeitig der Sitz eines christl. Bischofs und hernach eines Erzbischofs, gehörte unter den Byzantinern
zum Thema Opsicium, wurde 1080 mit Hilfe der Seldschuken von Nikephoros Melissenos, aber von
Gottfried von Bouillon erobert und dem griech. Kaisertum wieder einverleibt.
Nach Begründung des Lateinischen Kaisertums in Konstantinopel
[* 2] gründete Theodorus Laskaris (s. d.) 1206 ein eigenes griech.
Kaisertum in Nicäa
, das unter seinem Nachfolger Johannes III. (s. d.) Dukas Vatatzes gewaltig an Macht gewann, bis es endlich
Michael VIII. (s. d.) Paläologos 1261 gelang, der Herrschaft
der Lateiner in Konstantinopel ein Ende zu machen und das Byzantinische Reich (s. d.) wiederherzustellen. Seit 1330 ist Nicäa
in der
Gewalt der Türken. Gegenwärtig ist die Stadt, die den Namen Isnik führt und zum Wilajet Chodawendikjar gehört, nicht viel
mehr als ein gering bevölkerter Schutthaufen, von dessen einstiger Größe nur die Stadtmauern mit ihren
Türmen und Thoren, eine Wasserleitung
[* 3] und der sog. Palast des Theodorus zeugen. - Berühmt sind die in Nicäa
325 und 787 abgehaltenen
ökumenischen Konzile (s. Arianer, Symbolische Bücher, Bilderdienst).