Nicäa
,
Stadt in der kleinasiat. Landschaft
Bithynien, am Ascaniasee, wurde Ende des 4. Jahrh.
v. Chr. von
Antigonus erbaut und nach ihm ursprünglich Antigonia genannt. Erst später erhielt sie von Perdikkas den
Namen seiner Gemahlin
Nicäa.
Sie war frühzeitig der Sitz eines christl.
Bischofs und hernach eines Erzbischofs, gehörte unter den
Byzantinern
zum
Thema Opsicium, wurde 1080 mit Hilfe der
Seldschuken von
Nikephoros Melissenos, aber von
Gottfried von
Bouillon erobert und dem griech. Kaisertum wieder einverleibt.
Nach
Begründung des
Lateinischen Kaisertums in
Konstantinopel
[* 2] gründete
Theodorus Laskaris (s. d.) 1206 ein eigenes griech.
Kaisertum in Nicäa
, das unter seinem Nachfolger
Johannes III. (s. d.) Dukas
Vatatzes gewaltig an Macht gewann, bis es endlich
Michael VIII. (s. d.) Paläologos 1261 gelang, der Herrschaft
der
Lateiner in
Konstantinopel ein Ende zu machen und das
Byzantinische Reich (s. d.) wiederherzustellen. Seit 1330 ist Nicäa
in der
Gewalt der
Türken. Gegenwärtig ist die Stadt, die den
Namen Isnik führt und zum Wilajet
Chodawendikjar gehört, nicht viel
mehr als ein gering bevölkerter Schutthaufen, von dessen einstiger
Größe nur die Stadtmauern mit ihren
Türmen und
Thoren, eine Wasserleitung
[* 3] und der sog.
Palast des
Theodorus zeugen. - Berühmt sind die in Nicäa
325 und 787 abgehaltenen
ökumenischen
Konzile (s.
Arianer,
Symbolische Bücher,
Bilderdienst).