Neuruppīn,
Stadt, s. Ruppin.
213 Wörter, 1'711 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Stadt, s. Ruppin.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Kreisstadt im Kreis Ruppin des preuß. Reg.-Bez. Potsdam, am nordwestl. Ufer des langgestreckten Ruppiner Sees oder Rhinsees und an der Paulinenaue - Neuruppiner Eisenbahn (Nebenbahn, 28,1 km), Sitz des Landratsamtes, eines Landgerichts (Kammergericht Berlin) mit 15 Amtsgerichten (Cremmen, Fehrbellin, Gransee, Havelberg, Kyritz, Lenzen, Lindow, Meyenburg, Neuruppin, Perleberg, Pritzwalk, Rheinsberg, Wittenberge, Wittstock, Wusterhausen a. D.), eines Amtsgerichts, Hauptsteueramtes und Bezirkskommandos, hatte 1890: 14 584, 1895: 15 521 (8222 männl., 7299 weibl.) E., darunter 671 Katholiken und 121 Israeliten, in Garnison das 1., 2. und 4. Bataillon des Infanterieregiments Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin Nr. 24, Postamt erster Klasse, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, 2 evang., 1 kath. Kirche, Methodistenbethaus, Synagoge, Bronzestandbilder Friedrich Wilhelms II. und Schinkels (1883), Gymnasium mit Museum, Lehrerseminar mit Präparandenanstalt, höhere Mädchenschule, Johanniterkrankenhaus, Landesirrenanstalt; Wollspinnerei und Tuchfabriken, Fabrikation von Stärke, Bürsten und Watte, Eisengießereien und Maschinenfabriken, Gerbereien, lithogr. Anstalten (Neuruppiner Bilderbogen), Dampfsägewerke, Vieh- und Pferdemärkte, Ackerbau. Neuruppin erhielt 1256 Stadtrechte und brannte 1787 fast ganz ab. - Vgl. F. Heydemann, Die neuere Geschichte der Stadt Neuruppin (Neuruppin 1863); Bittkau, Altere Geschichte der Stadt Neuruppin (ebd. 1887). -
5 km entfernt am Nordende des Sees, am Einfluß des schiffbaren Rhin, liegt die Stadt Altruppin mit 1890: 1909, 1895: 1849 E., Post, Telegraph; Stärke- und Ofenfabriken, Dampfsägewerk, Schiffahrt und Fischerei.