Neumark
,
früher der zweite Hauptteil der Mark Brandenburg, [* 2] gegen W. durch die Oder von der Mittel- und Ukermark geschieden, gegen Norden [* 3] an Pommern, [* 4] gegen O. an Pommern und Polen, gegen S. an Schlesien [* 5] und die Niederlausitz grenzend, bestand aus den sieben ursprünglichen Kreisen Soldin, [* 6] Königsberg, [* 7] Landsberg, [* 8] Friedeberg, Arnswalde, Dramburg und Schievelbein (8440 qkm) und den vier einverleibten Kreisen Sternberg, Krossen, Züllichau und Kottbus, zusammen 13,750 qkm (249 QM.) mit etwa 330,000 Einw. Die Hauptstadt war Küstrin. [* 9]
Die Neumark
, ursprünglich nur rechts der Oder und nördlich von
Warthe und
Netze, gehörte anfangs zu
Pommerellen, ward 1260 von
den brandenburgischen
Markgrafen
Johann I. und
Otto III. erworben, jedoch 1402 von
Siegmund für 140,000
Gulden an den
Deutschen
Orden
[* 10] verkauft. Die Benennung »Land jenseit der Oder« war schon 1385 dem
Namen »Neumark«
gewichen. Die umfangreichen Besitzungen der
Templer waren 1308 an den
Johanniterorden übergegangen.
Friedrich II. von
Brandenburg kaufte 1454 die Neumark
zurück.
Als
Joachim I. 1535 seinem jüngern Sohn,
Johann, die Neumark
vererbte, vergrößerte er sie durch das Land
Sternberg, das
Fürstentum
Krossen und die Herrschaften
Kottbus und
Peitz.
Johann führte 1536 die
Reformation ein. Nach seinem
Tod (1571) fiel die Neumark
an
Brandenburg zurück und teilte fortan alle
Schicksale dieses
Landes. Seit der neuen
administrativen
Einteilung
Preußens
[* 11] macht die Neumark
den größten Teil des Regierungsbezirk
Frankfurt
[* 12] a. O. aus, nur die
Kreise
[* 13] Schievelbein und
Dramburg sind dem Regierungsbezirk
Köslin
[* 14] überwiesen.
Vgl.
Hoffmann,
Topographie der Neumark
(Züllich. 1815);
Voigt,
Die Erwerbung der Neumark
(Berl. 1863).