Neukomm
,
Siegmund, Ritter von, Komponist, geb. zu Salzburg, [* 2] erhielt den ersten Unterricht in der Komposition von Michael Haydn, wurde schon im 15. Jahr Universitätsorganist und im 18. Chorrepetitor der Hofoper. 1798 ging er nach Wien, [* 3] wo er sich unter Joseph Haydn weiter ausbildete, von da 1804 als Kapellmeister und Operndirektor der Deutschen Oper nach St. Petersburg [* 4] und 1809 nach Paris, [* 5] wo er in engem Verkehr mit Talleyrand stand, den er auch 1814 auf den Kongreß nach Wien begleitete. 1816 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt und von Ludwig XVIII. in den Adelstand erhoben, begleitete er bald darauf den Herzog von Luxemburg [* 6] nach Rio de Janeiro, [* 7] wo er Lehrer des Kronprinzen Dom Pedro wurde.
Nach seiner Rückkehr (1821) lebte er abwechselnd in
Paris und
London,
[* 8] bereiste dazwischen (1826-36)
Italien,
[* 9]
Deutschland
[* 10] und
Nordafrika und nahm schließlich seinen festen
Wohnsitz in
Paris, wo er starb. Unter Neukomms
zahlreichen
Kompositionen (er soll deren über tausend hinterlassen haben) sind hervorzuheben: ein
Requiem, ein
Stabat mater,
die
Kantate »Der Ostermorgen« (von
Tiedge),
die Chöre zu Schillers »Braut von Messina«, [* 11] die Kantate »Circe« und die Oper »Alexander am Indus«.