Neufchâtel
(spr. nöschatell), unrichtig für Neuchâtel (s. d.).
Neufchâtel
90 Wörter, 641 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Neufchâtel
(spr. nöschatell), unrichtig für Neuchâtel (s. d.).
Neufchâtel
(spr. nöschatell), Nicolas, genannt Lucidel, niederländ. Maler, geboren um 1527 in der Grafschaft Bergen [* 2] im Hennegau, war 1539 Schüler des Peeter Coecke van Älst in Antwerpen [* 3] und seit 1561 in Nürnberg [* 4] thätig, wo er nach 1590 starb. Er hat ausschließlich Bildnisse in der sorgsamen Art H. Holbeins des jüngern, nur mit weicherer Modellierung, gemalt, von denen sich die bedeutendsten in der Münchener Pinakothek (Hauptwerk: der Mathematiker Neudörfer und sein Sohn) und in Prag [* 5] befinden.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Neufchâtel
(spr. nöschatéll), Kanton [* 7] und Stadt, s. Neuenburg. [* 8]
(spr. nöschatell, Neuenburg), Hauptstadt des schweizer. Kantons Neuenburg, am Neuenburger See, Knotenpunkt der Linien Lausanne-Biel und Neuchâtel-Pontarlier der Schweizer Westbahn und der Eisenbahn Neuchâtel-Locle-Villers le Lac, steigt stufenartig an dem Fuß des unten rebengrünen, oben dunkelgrün bewaldeten Chaumont hinan, eine hübsche, wohlgebaute Stadt, deren gelber Baustein (Neokom), den nahen Steinbrüchen entstammend, ein Wahrzeichen ist (daher Neuchâtel scherzweise »ville de beurre« genannt). Im obern Stadtteil steht das alte Schloß, welches einst dem Gouverneur als Wohnung diente (jetzt Sitz der Kantonsbehörden), sowie die in reinem romanischen Stil ausgeführte Hauptkirche, jetzt renoviert und von neuen, aussichtsreichen Promenaden eingefaßt.
Jeder Gang [* 10] durch die Stadt erinnert an den edlen David Pury, der, als Kaufmann in Lissabon [* 11] (1786) verstorben, seiner Vaterstadt 6 Mill. Frank zu gemeinnützigen Werken schenkte, ein Vermächtnis, aus welchem unter anderm, wie am Piedestal seiner 1855 errichteten Bronzestatue geschrieben steht, das Hôtel de Ville erbaut (1784), das Collège gegründet (1828), der Bergstrom Seyon abgelenkt (1839) ward. Auch das Pourtalès-Hospital und das Waisenhaus sind Stiftungen reicher Bürger.
Die Akademie (Nouveau Collège) und das prachtvolle Gymnasium (1833 vollendet) liegen am See, hoch über der Stadt die Pönitentiäranstalt und die Sternwarte, [* 12] während die kantonale Irrenanstalt Préfargier am Unterende des Sees, in der Nähe des Ausflusses der Thièle, liegt. Neuchâtel hatte 1880: 15,612 Einw. (meist Protestanten), welche sich mit Uhrenindustrie, Fabrikation von Bijouterien, Telegraphen [* 13] und Handel beschäftigen. Von öffentlichen Anstalten sind noch das naturhistorische Museum, das ethnographisch-archäologische Museum, die Challandesche Sammlung ausgestopfter Alpentiere, die Bibliothèque de la ville und insbesondere die Gemäldegalerie mit Werken von Calame, Meuron, den Gebrüdern Robert etc. zu nennen.
In der Umgegend, zerstreut an den aussichtsreichen Höhen, manche romantisch über dem rauschenden Seyon gelegen, sind zahlreiche Landhäuser und Erziehungsinstitute. Der genannte Fluß durchströmt das jurassische Val de Ruz und stürzt tosend durch die Schlacht herab zum See, den er mittels eines 1839 gebohrten Tunnels erreicht. Ein beliebtes Ausflugsziel ist der aussichtsreiche Gipfel des Chaumont (1172 m); am Weg liegt ein gewaltiger erratischer Block, die »Pierre à bot«, vom Syenit der Montblanckette. An der Stelle von Neuchâtel soll im 5. Jahrh. eine feste Burg (Novum Castrum) gestanden haben, die, im 12. Jahrh. erweitert, den Kern der Stadt bildete.
(spr. nöschatell), Fürst von, s. Berthier. ^[= (spr. -tjē), 1) Alexandre, Fürst und Herzog von und Valangin, Fürst von Wagram, ...]