Stadt im württemberg.
Jagstkreis, Oberamtsbezirk
Öhringen, an der Eppach und der
Linie
Heilbronn-Krailsheim
der Württembergischen Staatsbahn, 286 m ü. M., hat eine alte, jetzt restaurierte
Kirche (mit schönem
Grabmal des
Grafen
Wolf von
Hohenlohe-Neuenstein), ein
Schloß (jetzt Armenanstalt), Mühlenbau, Sandsteinbrüche
und (1885) 1469 fast nur evang. Einwohner.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Laufen,
Gem. Wahlen). 513 m. Ruine eines mächtigen Schlosses, w. über der hier ein enges Thälchen durchziehenden
Strasse Wahlen-Grindel, nahe der Grenze gegen den Kanton Solothurn
und 4 km s. der Station Laufen der Linie Basel-Delsberg.
Diese einst berühmte Burg wird schon 1141 genannt. 1310 war ein Johann von Neuenstein
Bürgermeister von Biel. Die im 14. Jahrhundert
zu einer mächtigen Veste vergrösserte Burg wurde durch das Erdbeben von 1356 zerstört, aber 1366-1409
neu aufgebaut.
Der damalige streitbare Burgherr Rudolf von Neuenstein
stand mit den Baslern häufig in Fehde, so dass diese am Weihnachtstag 1411 seine
Burg mit Sturm nahmen, worauf Rudolf mit Zustimmung seines Lehensherrn, des Bischofes von Basel,
ein Burgrecht mit Solothurn
schloss und auf
diese Weise wieder in den Besitz seiner Burg und Ländereien kam, um sein Raubritterleben nun ungestört
fortzusetzen. Sein Sohn Veltin von Neuenstein
war ein hervorragender Kriegsmann, der sich besonders in den Burgunderkriegen
auszeichnete. An der Spitze von 250 Baslern zog er vor Neuss in Westfalen und zwang Karl den Kühnen, die Belagerung
dieser Stadt aufzuheben.
Mit dem vom Grafen Oswald von Thierstein befehligten Truppenkontingent des Bischofes von Basel
befand er sich auch bei Grandson, wo
er vor den Anführern der Eidgenossen mit Kreide auf einem Tisch den heute noch als vorzüglich geltenden Angriffsplan gegen
Herzog Karl skizzierte. Auf dem Schlachtfeld von Nancy endlich wurde er vom Herzog Renatus von Lothringen
zum Ritter geschlagen. Die noch 1570 stehende Burg Neuenstein
ist wahrscheinlich im Verlauf des 30 jährigen Krieges endgiltig
zerstört worden. Das Wappen der Edeln von Neuenstein
zeigte einen schreitenden goldenen Löwen in rotem Feld und hatte als
Helmzier ein rotes Löwenhaupt.