Abmachung für 10 Jahre (1909-1919), nach der Strafanstalt
Regensdorf(Zürich)
verbracht; der Kanton Waadt,
ohne sich indes durch einen Vertrag
zu binden, nimmt die wenigen Verurteilten in
Lausanne auf, die man der Anstalt in
Witzwil nicht übergeben darf. Das Korrektionshaus
Le Devens ist in eine interkantonale Trinkerheilanstalt für dieKantone Genf,
Waadt
und Neuenburg
umgewandelt worden. Im Jahre 1909 zählte
man im Kanton 98 Advokaten, 86 Notare, 101 Aerzte, 39 Apotheker, 22 Zahnärzte, 14 Tierärzte und 63 Hebammen.
Oeffentlicher Unterricht.
Ein neues Gesetz über den Primarschulunterricht ist am vom Grossen
Rate angenommen worden. Es schafft Spezialklassen
für anormale und schwachsinnige Kinder, Hüteklassen für Schüler, die sonst der Aufsicht entbehren, Fortbildungsschulen
für die der Schule entlassenen Zöglinge, wo das Bedürfnis hiefür vorhanden ist. Ebenso sieht es die Organisation von
Schulküchen durch die Gemeinden vor. Im Jahre 1908 bestanden im Kanton 581 Primarklassen mit mehr als 22000 Schülern.
Der Kanton gewährt eine Alterszulage, die für Lehrer nach 15 Dienstjahren Fr. 600 und für Lehrerinnen
in der nämlichen Zeit Fr. 400 erreichen kann. Zudem entnimmt der Kanton für die folgenden fünf Jahre der Bundesschulsubvention
eine weitere Alterszulage von Fr. 60 jährlich für die Lehrer und von Fr. 40 für die Lehrerinnen, sodass
es eine gesamte Zulage von Fr. 900, bez. Fr. 600 ergibt. In Neuenburg,
Le Locle und
La Chaux de Fonds können die Lehrer der beiden ersten
Primarklassen, die Alterszulage inbegriffen, eine Minimalbesoldung von Fr. 3000 erreichen, die der übrigen Klassen eine
solche von Fr. 2900; die Lehrerinnen Fr. 1900 und 1800; in den andern Ortschaften Fr. 2700 und Fr. 1800. Die
Sekundarschulen erhalten vom Staate nur noch eine Subvention von 46%. Am kantonalen Seminar, das von beiden Geschlechtern
besucht wird, erstreckt sich der Unterricht auf drei Jahre. Das freie Seminar zu
Peseux ist im Jahre 1905 eingegangen. Die
Handelsschule zu Neuenburg
zählt ungefähr 900 Zöglinge; sie ist die am stärksten besuchte der
Schweiz. Durch Erlass des Grossen
Rates vom wurde die Akademie zu Neuenburg
zu einer Universität umgestaltet. Das Budget des öffentlichen Erziehungswesens
setzte sich im Jahre 1908 folgendermassen zusammen:
Fr.
Primarunterricht
614508.40
Sekundarunterricht
133252,-
Höherer Unterricht
213533.25
Gewerblicher Unterricht
177699,-
Total
1138992.65
Infolge einer mit der Gemeinde Neuenburg abgeschlossenen Uebereinkunft gewährt ihr der Staat eine Subvention von Fr. 6000,
damit die Stadtbibliothek zugleich als Universitätsbibliothek benutzt werden kann.
Kultus.
Die Ausgaben des Staates für Kultuszwecke beliefen sich im Jahre 1908 für:
Durch Anleihen, deren Kredite nicht überschritten wurden, gedeckte Kontos
807035
Staatsvermögen
896921
Total der Passiva
43645185
Geschichte.
Nach gewissen Dokumenten legte der König von Preussen im Jahre 1707 bedeutende Summen aus, um sich das Fürstentum Neuenburg
zusprechen
zu lassen, damit er leichter in die Freigrafschaft Burgund einfallen könne.
Bezirk des Kantons Neuenburg.
Die Viehzählung von 1906 hat folgende Resultate ergeben:
1906
Rindvieh
2431
Pferde
614
Schweine
1134
Schafe
83
Ziegen
542
Bienenstöcke
-
Im Jahre 1900 betrug die industrielle Bevölkerung 11354 Personen oder 40%, während von der Landwirtschaft
11% der Gesamtbevölkerung lebte. Im Jahre 1908 zählte die Bevölkerung 30608 Ew. wovon 12557
Neuenburger, 13857 Schweizer
anderer Kantone und 4789 Ausländer. Es ergibt dies 393 Ew. auf den Km2.
(Kt. und Bez. Neuenburg).
Im Jahre 1900 lebten in Neuenburg
von den verschiedenen Industrien 8469 Personen, die sich
verteilten auf: Bau und Möbel 3352 Personen, Nahrungsmittel 1743 Personen, Kleidung 1720 Personen, Uhrmacherei 1120 Personen
Schokoladenfabrikation 1073 Personen. Der Handel ernährte 3643 Personen, die Verwaltung 585, Schule und Kirche 1074 Personen.
Im Jahre 1909 besass die Stadt 23345 Ew., von denen 9812
Neuenburger, 10227 Schweizer anderer Kantone und 3306 Ausländer;
19655 Reformierte, 3547 Katholiken, 53
Juden
und 90 verschiedenen Glaubens waren.
Eine neue Strassenbahn und eine Zahnradbahn verbinden Neuenburg
mit
Chaumont (siehe diesen Art.).
Die Ableitung des
Seyon wurde im Jahre 1839 vollendet.
Berühmte Männer.
Dr. Abram François Petavel (1791-1870), Professor des Griechischen und Lateinischen inNeuenburg,
der Wiederhersteller
der klassischen Studien in seiner Vaterstadt;
19 km lang, erster und grösster rechtsseitiger Zufluss zur Areuse; sein 72 km^{2} messendes Einzugsgebiet sammelt die Gewässer des westlichsten Zipfels des Kantons Neuenburg Entspringt unter dem Namen Noiraigue auf dem Plateau der Granges de Sainte Croix in 1080 m, durchfliesst das malerische
(MONT DE) Kt. Neuenburg Bez. Val de Travers Gem. Buttes)
Alsine fasciculata, Linum tenuifolium, Geranium lucidum, Spiraea filipendula, Sedum maximum und S. reflexuni, Achillea nobilis
(bei Neuenburg Aster linosyris und A. amellus, Primula acaulis, Cyclaminus europaea, Allium pulchellum, Scilla bifolia; Ophrys muscifera, O. arachnites, O. api
3 km nw. La Chaux de Fonds. Ehemaliger Gasthof, heute Eigentum des Staates Neuenburg Viehzucht. Kt. Neuenburg Bez. Val de Ruz 1442 m. Höchster Punkt der Kette der Tête de Rang zwischen dem Val de Ruz und der Vallée des Ponts, ö. über der Combe des Charbonnières und der Combe des Sagneules.