Kaspar,
Maler, geb. 1639 zu
Heidelberg,
[* 2] Sohn des Bildhauers
JohannNetscher, kam schon als
Kind nach
Holland, widmete
sich erst als Adoptivsohn eines
Arztes in
Arnheim dem
Studium der
Medizin, sodann aber bei
Koster, einem Stilllebenmaler zu
Utrecht,
[* 3] und bei
Terborch zu
Deventer der
Kunst. Nach kurzem Aufenthalt in
Frankreich
(Bordeaux)
[* 4] ließ er sich 1668 im
Haag
[* 5] nieder, wo er starb. Netscher malte nach dem Vorbild
Terborchs meist Genrebilder aus dem
Leben der höhern
Stände,
aber auch Kücheninterieurs und Schäferstücke, ferner Bildnisse, mythologische und geschichtlicheBilder
in feiner, emailartiger Behandlung, die sich oft in manierierte
Glätte verliert. Seine
Bilder sind sehr zahlreich und fast
in allen
Galerien vorhanden. Eine größere Zahl seiner Kabinettsstücke besitzt die
DresdenerGalerie
(Dame am
Klavier, ärztlicher
Besuch, Harfenspielerin). - Auch seine
SöhneTheodor, geb. 1661 zu
Bordeaux, gest. 1732 inHulst, und
Konstantin,
geb. 1668 im
Haag, gest. 1722 daselbst, waren
Maler, letzterer besonders Bildnismaler.