dünner lederner
Riemen oder
Schnur, am Ende mit einer Art
Nadel,
Stift oder
Beischlag zum Einsenken, Durchstecken
oder Einschnüren versehen (auch Senkel genannt). Daran knüpft sich der Volksglaube vom Nestelknüpfen, der vorgeblichen
Kunst, durch allerhand
Manipulationen, namentlich Knüpfen von
Knoten und Verschlingungen der
Finger, eine
Entbindung zu verhindern,
jemand zeugungsunfähig zu machen u. dgl.
(Ligatura Neonymphorum), ein uralter, weitverbreiteter
Aberglaube, der
Sage nach schon bei der
Entbindung der
Alkmene vom
Herakles
[* 2] durch die eifersüchtige
Hera
[* 3] versucht. Das Nestelknüpfen wurde schon vor Erlassung des
SalischenGesetzes für ein schweres
Verbrechen erachtet und auf dem
Konzil zu
Regensburg
[* 4] mit der
Strafe der
Enthauptung bedroht (s.
Zauberknoten).
Über den Ursprung desselben vgl.
Schwartz,
Poetische Naturanschauungen etc., Bd. 1 (Berl.
1864).
ein Band,
[* 5] Riemen oder eine Schnur, gewöhnlich an dem einen Ende mit einem Stift oder einer blechernen Einfassung
versehen, um das Durchziehen zu erleichtern, in welchem Falle es dann auch Senkel genannt wird. Es giebt
Breisnestel, Busennestel, Hosennestel, Hutnestel, Schuhnestel. Daran knüpfte sich früher der Aberglaube vom Nestel- oder
Senkelknüpfen (frz. nouer l'aiguillette). Durch die Schürzung eines Knotens in vorgeschriebener
Weise, verbunden mit Hersprechung eines Knüpfspruchs, glaubte man nämlich auf Ehegatten einen Zauber
ausüben zu können, der den Mann zum Zeugen, die Frau zum Empfangen untüchtig mache.