Nesslau
(Kt. St. Gallen,
Bez. Ober
Toggenburg). 766 m. Gem. und Pfarrdorf, zu beiden
Seiten der
Thur, am NO.-Fuss
des
Speer und W.-Fuss des
Stockbergs, an der Poststrasse
Ebnat-Buchs
(Rheinthal) und 11 km sö. der Station
Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn.
Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen ins
Rheinthal. Ist eine der bedeutendsten Ortschaften im
Toggenburg. Zur Gemeinde
Nesslau
gehört noch eine Enklave in der Gemeinde
Krummenau. Grosse Waldungen und Alpweiden.
Zusammen mit den Weilern und Häusergruppen Wasserbrugg, Krummenswil, Niederhaufen, Bühl, Kasten, Schneit, Egg, Laad, Germen, Lütenwil, Dicken und Schlatt: 446 Häuser, 2137 Ew. (wovon 1824 Reformierte und 311 Katholiken);
Dorf: 28 Häuser, 140 Ew. Reform.
Kirchgemeinde
Nesslau
und katholische Pfarrei
Neu
St. Johann. Schöne Pfarrkirche, 1811 erbaut.
Grosses Schulhaus. Beliebte
Sommerfrische mit abwechslungsreichen Spazierwegen, schönen Aussichtspunkten und romantischen
Tobeln und
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Wasserfällen. Elektrisches Licht; Wasserversorgung mit Hydrantennetz. Käserei. Wiesenbau, Alpwirtschaft, Viehzucht.
Baumwollweberei als Hausindustrie. Eine Buntweberei und eine Wattefabrik. Zahlreiche Stickmaschinen. Gut besuchte Viehmärkte.
1178: Nezzelow und damals nur ein einzelner Bauernhof. Das ganze umliegende Gebiet trug einst zusammen mit dem hiesigen Grundbesitz
des Klosters St. Johann den Namen «Zum Wasser». Die Pfarrkirche diente von der Reformation an bis 1806 beiden
Konfessionen. In Urkunden aus dem 13. Jahrhundert werden Edle von Nesslau
genannt, deren Burg auf einer Anhöhe bei Lütenwil
gestanden haben soll. Spuren davon sind aber keine vorhanden.