Nesselthal
(Kt. Wallis, Bez. Brig). 2489-1066 m. 4,5 km langes Thal; steigt vom Kamm des Schienhorns (2649 m) nach NO. ab und vereinigt sich bei Grund von links mit dem Thal des Taferbaches (La Tavernetta) und dem Ganterthal zum Thal der Saltine.
Wird vom Nesselbach entwässert. Im untern Abschnitt stark bewaldet;
weiter oben die Unter Nesselalp (1480 m) und Ober Nesselalp, die zusammen vom 8. Juli bis 1. September mit 55 Stück Grossvieh und 90 Ziegen und Schafen bezogen werden und jährlich 18000 Liter Milch liefern.
Die 10 Hütten und die Kapelle auf Ober Nesselalp sind 1888 durch eine mächtige Lawine zerstört und seither wieder aufgebaut worden.
Der Nesselbach fliesst durch ein wildes Tobel, das er fortwährend noch weiter vertieft.
Das Thal ist in die Triaszone zwischen den Glanzschiefern des Glishorns und dem Gneismassiv des Schienhorns und Staldhorns eingesenkt.
Aus seinem obersten Abschnitt führen der sog. Längritz über den Rossensee zum Simplonpass und die Nanzlücken ins Nanzthal hinüber. Am terrassierten O.-Hang des Thales liegen Alpweiden (mit Hütten), deren höchste der sog. Enziboden ist.