(Nervina),
Arzneimittel, welche vorzugsweise auf die
Nerven
[* 2] wirken und zwar reizend,
eine gesteigerte Thätigkeit hervorrufend, wie
Wein und andre
Spirituosen, Ätherarten, ätherische
Öle
[* 3] etc., oder herabstimmend,
beruhigend, lähmend, betäubend, wie namentlich die narkotischen, betäubenden
Mittel, oder umstimmend, die
Ernährung und
die Thätigkeit des
Nervensystems abändernd, wie die giftigen
Metallsalze. Die Nervenmittel lassen sich in dieser
Weise nicht streng
klassifizieren. Viele
betäubende Mittel (wie das
Opium) wirken in geringen
Mengen stark aufregend, die
Reizmittel (wie
Wein,
Äther,
Kampfer) wirken in großen
Dosen betäubend, und manche Metallgifte (wie
Blei,
[* 4]
Arsen,
Kupfer)
[* 5] wirken lähmend.
GewisseStoffe,
wie das Curarin, die sogen.
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Nervengifte, wirken in sehr geringen Dosen lähmend und tötend auf die Nerven, ohne andre Organe zu beeinträchtigen.
2) beruhigende Mittel (sedativa, temperantia), welche krankhafte Reizerscheinungen beseitigen oder schmerzstillend
oder schlafmachend wirken, wie z. B. die Opiate (Morphium), die Bromsalze, Baldrian, Castoreum, Asa foetida;
3) umstimmende Mittel (alterantia), welche auf eine noch unbekannte Weise eine Umstimmung des Nervensystems herbeiführen und
bald zur Bekämpfung von Schwäche oder von Reizerscheinungen dienen (Arsen, Chinin, Eisen,
[* 8] Zink u. s. w.). Doch läßt
sich diese Klassifikation nicht streng aufrecht erhalten, da viele Mittel in ihrer Wirkung von der gegebenen Dosis abhängig
sind; kleine Dosen von Morphium erregen die Nerven, große wirken hingegen schlafmachend.