Nervengeschwulst
(Neuroma) wurde früher jede an Nerven vorkommende Geschwulst genannt. Die Nervengeschwülste sind meist weich und bestehen aus losem Bindegewebe, oder sie sind wirkliche aus Nervenfasern bestehende Knoten, wie solche an Amputationsstümpfen am häufigsten vorkommen. Jede Nervengeschwulst ist sehr schmerzhaft, die Schmerzen sind periodisch. Ein leiser Druck auf die Geschwulst steigert die Schmerzen zu unerträglicher Höhe. Die Leitungsfähigkeit der Nerven kann durch die Neurome leiden, so daß sich zu den Schmerzen das Gefühl von Taubheit und eine mehr oder weniger vollständige Empfindungslosigkeit der Haut im Bereich des kranken Nervs gesellen. Selten kommen durch Beeinträchtigung motorischer Fasern Zuckungen und Kontrakturen und im weitern Verlauf Lähmungen vor. Die Behandlung einer Nervengeschwulst besteht in operativer Entfernung.
Vgl. Courvoisier, Die Neurome (Basel 1885).