(Distensionervorum), ein 1873 von
Nußbaum angegebenes und dann vielfach geübtes
Verfahren, bei dem
zur
Heilung von Nervenleiden, namentlich
Hüftweh und andrer
Neuralgien, der
Nerv der erkrankten Gegend mit
stumpfen
Instrumenten stark gedehnt wird.
Der Dehnung folgt unmittelbar eine außerordentliche Besserung des Übels;
allein
der Erfolg ist nicht von langer Dauer, und namentlich sind die
Hoffnungen, welche 1881 allseitig von der Nervendehnung als
Heilmittel
gegen
Rückenmarksschwindsucht
(Tabes dorsalis) gehegt wurden, nicht in Erfüllung gegangen.
ein zuerst 1873 von Nußbaum angegebenes operatives Heilverfahren gegen hartnäckige Neuralgien, welches
darin besteht, daß der kranke Nerv freigelegt und dann mit stumpfen Instrumenten (Haken oder Pincetten) oder mittels des untergeführten
Fingers stark gedehnt wird. Ist die Dehnung erfolgt, so wird die Wunde wieder geschlossen und aseptisch
verbunden. Der Erfolg dieser Operationen ist unsicher, so daß nachträglich die Unterbrechung desNerven
[* 2] durch Ausschneiden
eines Stückes (die sog. Nervenresektion, Neurektomie, auch weniger gut Neurotomie) noch erforderlich wird. Dehnungen der Rückenmarkswurzeln,
welche zur Behandlung der Tabes¶
mehr
dorsalis vereinzelt ausgeführt worden sind, hat man als schädlich aufgegeben.