Titel
Nemours
(spr. nömuhr), 1) Stadt im franz.
Departement
Seine-et-Marne,
Arrondissement
Fontainebleau,
am
Loing, dem Loingkanal und an der
Eisenbahn
Paris-Nevers, mit altem
Schlosse, Stadthaus mit
Bibliothek, Hutfabrikation, Messerschmieden
und (1881) 4268 Einw. Geschichtlich denkwürdig ist Nemours
durch
die hier zwischen König
Heinrich III. und der
Liga geschlossene Übereinkunft gegen die
Hugenotten, das
Edikt von
Nemours
genannt. 1404 ward die Stadt Nemours
nebst Gebiet zu gunsten der
Grafen von
Evreux zum Herzogtum und zur
Pairie erhoben.
Nachdem die Besitzungen 1425 wieder an die
Krone gekommen waren, stellte König
Ludwig XI. die Herzogswürde von Nemours
zu gunsten
Jacques' d'Armagnac,
Grafen von La
Marche, wieder her (1461). Im J. 1503 fiel Nemours
abermals der
Krone zu, worauf
Ludwig XII. das Herzogtum 1507 seinem
Vetter
Gaston von
Foix und nach dessen Ableben (1512)
Julian von
Medici, dem Gemahl seiner
Tante Philiberte von
Savoyen, gab. 1528 schon wieder erledigt, ward es von
Franz I. an
Philipp von
Savoyen, den
Bruder seiner
Mutter,
verliehen. Die weiblichen Nachkommen des in männlicher
Linie 1659 ausgestorbenen
Hauses
Savoyen-Nemours verkauften es 1666 an
Ludwig
XIV., welcher es der
Familie
Orléans
[* 3] verlieh,
¶
mehr
die es bis 1789 behielt. König Ludwig Philipp gab seinem zweiten Sohn, Louis Charles Philippe Raphaël (s. unten), den Titel eines
Herzogs von Nemours.
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2) (Dschema Rhasuat) Hafenstadt in Algerien, [* 5] Provinz Oran, am Fuß eines ins Meer vorspringenden Felsens, auf dem sich eine alte Korsarenburg erhebt, hat (1884) 2435 Einw., darunter nur 978 Eingeborne, einen mittelmäßigen Hafen (Station für die Compagnie générale transatlantique) und Ausfuhr von Alfa, Gerste, [* 6] Schlachtvieh. In der Nähe reiche Lager [* 7] von Eisen- und Manganerzen.