Nekrologien
(griech., »Totenbücher«),
im
Mittelalter die
Kalender der geistlichen
Stifter und Klöster,
in welche die Sterbetage derjenigen
Personen eingetragen wurden, deren Andenken man durch
Einschließung in die öffentliche
Fürbitte ehren wollte. Dazu gehörten außer den
Heiligen und
Märtyrern die
Päpste,
Kaiser und
Könige, die
Landesherrn, Metropolitan-
und Diözesanbischöfe, die
Äbte und Äbtissinnen, die Stiftspröpste und Ordensmitglieder etc.; die
Hauptstelle aber nahmen die
Stifter mit ihren
Familien und die Wohlthäter (benefactores) ein, welche
Schenkungen gemacht oder
Seelenmessen gestiftet hatten. Eine der ältesten Nekrologien
ist die der
Abtei
Lorch aus dem 8. Jahrh. In neuerer Zeit bezeichnet man
mit Nekrolog die
Biographie einer kürzlich verstorbenen
Person von Bedeutung, insbesondere seit
Schlichtegrolls
(s. d.) Vorgang eine Sammlung solcher
Biographien.