Titel
Nazarēner,
1) (Nazaräer) nach der Apostelgeschichte (24, 5) ursprünglich gemeinschaftlicher Name aller Christen, dagegen bei Hieronymus Parteiname derjenigen syrischen Christen, welche sich für an das mosaische Gesetz gebunden erachteten, ohne jedoch diese Forderung, wie die Ebioniten (s. d.) thaten, auch auf die Heidenchristen auszudehnen. Die Evangelien der Ebioniten und Nazaräer haben sich als Rezensionen des Evangeliums Matthäi ausgewiesen und bilden zusammen eine unter dem Namen des Evangeliums der Hebräer bekannte Familie.
2)
Sekte, deren Anhänger sich an das
apostolische Glaubensbekenntnis halten
, nur
Taufe und
Abendmahl als
Sakrament anerkennen,
nur die Erwachsenen taufen, das
Abendmahl in der Form des
Brotes und
Weines nehmen, nicht schwören, das Tragen von
Waffen
[* 2] verwerfen, der
Militärpflicht nur gezwungen Genüge leisten und einen extrem puritanischen
Gottesdienst, darin jeder
Erleuchtete
das
Wort nehmen kann, feiern. Durch zwei Schlossergesellen (Denkel und Kropacsek) fand die
Sekte 1839 Eingang in
Ungarn,
[* 3] wo
der Schlossergeselle Hencsei (gest. 1841 in der
Schweiz)
[* 4] ihr
Apostel wurde; dort wuchs sie auf 5-6000 Anhänger
und machte sich selbst für die ungarische
Regierung bemerkbar.