Titel
Nazaire
,
Saint [* 3] (spr. ßäng nasähr).
1) Arrondissement im franz. Depart. Loire-Inférieure (in der Bretagne), hat auf 2211,23 qkm (1891) 176965 E., 11 Kantone, 55 Gemeinden. –
2) Hauptstadt des
Arrondissements Nazaire
und Seehafen von Nantes,
[* 4] von diesem 52 km unterhalb, an der Nordseite
der Loiremündung gelegen und an der Linie Nantes-Le Croisic der Orléansbahn und Nazaire
-Châteaubriant (91 km) der Westbahn,
ist Sitz eines Gerichtshofs erster Instanz, eines Schiedsgerichts und einer Handelskammer und hat (1891) 24732, als Gemeinde 30935 E.,
Ruinen eines alten festen Schlosses, an dessen
Mauern die
Kirche gebaut ist, ein Collège, eine hydrogr.
Schule, Seebäder, Salinen und in der Nähe einen der bedeutendsten
Dolmen (s. d.) des Departements, ferner Küstenhandel
und allerlei
Gewerbe für den Schiffsbedarf. Nazaire
ist sehr alt, hat aber erst neuerdings Wichtigkeit erlangt durch seinen
aus zwei
Bassins bestehenden, 33 ha großen
Hafen, der 1200 Schiffe
[* 5] faßt, 4
Leuchttürme hat und mit
Vigo,
Lissabon,
[* 6]
Cadiz,
[* 7]
Gibraltar,
[* 8] Malaga,
[* 9] Martinique, Santiago de
Cuba und
Veracruz in Dampferverbindung steht. Die Einfuhr besteht
in
Kolonialwaren,
Reis,
Kohlen, Holz,
[* 10] Getreide,
[* 11]
Gold,
[* 12]
Silber,
Baumwolle,
[* 13]
Tabak,
[* 14] die Ausfuhr in Geweben, Kleidern,
Wein, Liqueur,
Lederwaren. –
Vgl. Bastart,
Saint Nazaire
(Nantes 1881).