Nauplius
,
die Jugendform vieler
Krebse, in der sie das
Ei
[* 2] verlassen, im vorigen
Jahrhundert für eine eigne
Gattung angesehen
und als solche benannt. Der Nauplius
ist ein mikroskopisch kleines Krebstierchen mit länglichem Leib und drei
Paar
Beinen, von denen
die vier letzten je aus zwei
Ästen bestehen (Spaltbeine). Er ist sehr einfach gebaut. Wichtig
ist er insofern,
als auch bei den höhern
Krebstieren, die meist in viel vollständigerer Form aus dem
Ei ausschlüpfen, doch noch eine oder
die andre Art als Nauplius
auskriecht, als ferner auch bei jenen im
Ei sich ein besonderes Entwickelungsstadium mit drei
Beinpaaren (sogen. Nauplius
stadium) nachweisen läßt, und als endlich selbst die durch
Parasitismus äußerst rückgebildeten
(oft aller
Beine,
Sinnesorgane, ja des
Darms ledigen) unter den niedern
Krebstieren in der frühsten
Jugend eine Zeitlang als
Nauplius
frei im
Meer umherschwimmen.
Diese
Erscheinung hat
die
Ansicht hervorgerufen, als ob der Nauplius
ein Abbild der ältesten, ursprünglichen
Krebstiere
[* 3] sei, so daß aus ihm heraus sich sogar der riesige
Hummer etc. entwickelt habe. Indessen ist hierüber zur Zeit
noch keine
Gewißheit erlangt, dagegen steht fest, daß aus den drei Beinpaaren, welche beim Nauplius
noch vorzugsweise zum
Schwimmen dienen, bei der Umwandlung in die erwachsene Form die beiden Fühlerpaare und die Oberkiefer
werden, während alle übrigen
Beine und auch die Körperringe
(Segmente) erst nach und nach hervorwachsen.