Naunyn
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Bernh., Arzt und Kliniker, geb. zu Berlin, [* 2] studierte daselbst und in Bonn, [* 3] war 1862‒68 Assistent der Frerichsschen Klinik in Berlin und wurde 1869 als ord. Professor der mediz. Klinik nach Dorpat, [* 4] 1871 nach Bern, [* 5] 1872 nach Königsberg, [* 6] 1888 nach Straßburg [* 7] berufen. Seine Arbeiten betreffen vorwiegend das Gebiet der pathol. Chemie und der experimentellen und klinischen Pathologie; an der modernen Entwicklung der Lehre [* 8] von den krebsartigen Neubildungen, von der Blutgerinnung, von der Gelbsucht und der Gallensteinkrankheit, dem Diabetes, dem Fieber und dem Gehirndruck und der Aphasie hat er wirksam mit gearbeitet. Der größte Teil seiner Abhandlungen findet sich bis 1872 im «Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medizin», später in dem von ihm in Verbindung mit Klebs und Schmiedeberg begründeten «Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie» (Lpz. seit 1873) veröffentlicht. Außerdem gab er einen Band [* 9] «Mitteilungen aus der mediz. Klinik zu Königsberg» (Lpz. 1888),
«Klinik der Cholelithiasis» (ebd. 1892) u. a. heraus.