Natronsalze
(Natriumsalze, Natriumoxydsalze) finden sich weitverbreitet in der Natur (s. Natrium) und entstehen meist durch Zersetzung des kohlensauren Natrons mit einer Säure, auch durch Wechselzersetzung. Sie sind farblos, wenn die Säure ungefärbt ist, meist kristallisierbar und in Wasser löslich, nur das metantimonsaure Natron ist schwer löslich, bei schwacher Glühhitze nicht flüchtig; Weinstein und Platinchlorid fällen auch konzentrierte Lösungen nicht.
Die Natronsalze färben die Weingeist- und die Lötrohrflamme gelb, und diese Färbung wird auch durch viel Kali nicht verdeckt. Wegen der größern Verbreitung der Natronsalze hat die Beschaffung derselben nie die Bedeutung gehabt wie die der Kalisalze (s. d.); wenn aber die Natronsalze auch weniger genannt werden, so sind sie doch für die Pflanzen und für die Tiere als Nahrungsstoffe von höchster Bedeutung und, so sehr sie in chemischer Hinsicht mit den Kalisalzen übereinstimmen, durch diese nicht überall zu ersetzen.
Auf den tierischen Organismus wirken sie viel weniger stark als die Kalisalze. Eine Dosis, die mehrfach stärker ist als die todbringende bei den Kalisalzen, ruft nur eine vorübergehende Mattigkeit hervor. Für manche technische Zwecke ist das billige Natron an die Stelle des teuern Kalis getreten, und namentlich hat das kohlensaure Natron (Soda) das kohlensaure Kali (Pottasche) in vielen Industriezweigen verdrängt. Außerdem werden salpetersaures, schwefelsaures, borsaures, kieselsaures Natron und vor allem Chlornatrium (Kochsalz) in großer Menge benutzt.