(spr. -schéwitsch), Adam Stanislaw, poln. Dichter und Historiker, geb. 20. Okt. 1733 in Litauen, trat nach
Beendigung seiner Studien auf der Universität Wilna 1748 in den Jesuitenorden, bereiste dann Deutschland, Frankreich und Italien
und ward nach seiner Rückkehr Professor in Wilna, dann Vorsteher des Jesuitenkollegiums in Warschau. Nach
Aufhebung seines Ordens wurde er zum Bischof von Smolensk, später (1790) von Luzk ernannt. Er starb 3. Juli 1796 in Janow am Bug.
Sein Hauptwerk ist die freilich nur bis zum Aussterben der Piasten reichende »Geschichte des polnischen Volks« (1782-86; neue
Ausg., Leipz. 1836, 10 Bde.).
Außerdem veröffentlichte er eine Biographie des litauischen Feldherrn Chodkjewicz (1781; neue Ausg., Warsch. 1805, 2 Bde.)
und eine Geschichte der Tataren. Unter seinen Dichtungen (neueste Aufl., Leipz. 1835, 3 Bde.)
zeichnen sich nur die Idylle und Satiren durch poetischen Schwung aus.
(spr. -schéwitsch), Adam Stanisław, poln. Historiker und Dichter, geb. 20. Okt. 1733 in Pinsk, trat 1748 in
den Jesuitenorden und lehrte, nach mehrern Bildungsreisen im Auslande, in ihren Kollegien in Wilna und Warschau. Von
Fürst Czartoryski dem Könige empfohlen, gewann er durch seine schriftstellerische Thätigkeit dessen Gunst; nach Aufhebung
des Ordens mit zwei Pfarreien ausgestattet, erhielt er den Auftrag, eine Geschichte Polens abzufassen. 1788 Bischof von Smolensk, 1790 von
Łuck, nahm er als Anhänger der Reform teil an den Arbeiten des großen Reichstags, zog sich aber nach den
Teilungen ganz auf sein Amt zurück. Er starb 8. Juli 1796 zu Janów. Seine Gedichte (Oden, Idyllen, Fabeln, Epigramme, Satiren,
Übersetzungen) sind gesammelt in den «Lyrika» (4 Bde.,
Warsch. 1778 u. ö.). In Prosa schrieb er eine Biographie des Feldherrn Chodkiewicz (Warsch. 1781),
eine Geschichte der Krim
(«Tauryka», ebd. 1787),
ein Tagebuch der Reise von Stanisław August zur Begrüßung der Kaiserin in Kaniow («Dyaryusz» u. s. w.,
ebd. 1787) und übersetzte den Tacitus (4 Bde., ebd. 1772‒83). Sein Hauptwerk aber ist
die «Historya narodu polskiego», deren 6 Bände (2‒7, ebd. 1780‒86)die Geschichte der Piasten umfassen; Band 1, Vorgeschichte,
wurde erst von der Warschauer Gelehrten Gesellschaft 1824 herausgegeben; die für die folgenden Jahrhunderte
von seinen Hilfsarbeitern vorbereiteten Materialien, Abschriften aus Archiven u. s. w., liegen in den Hunderten von Foliobänden:
«Teki Naruszewicza», in der Bibliothek der Fürsten Czartoryski u. a.