Narceïn
C23H29NO9 , Alkaloid des Opiums, bildet farb- und geruchlose Kristalle, [* 2] schmeckt anfangs schwach bitter, dann styptisch, löst sich sehr schwer in kaltem, leichter in heißem Wasser und Alkohol, ist nicht flüchtig, reagiert alkalisch, bildet mit Säuren kristallisierbare Salze, wirkt stark narkotisch, schmerzlindernd und erzeugt schon in geringen Dosen ruhigen Schlaf. ¶
Narceïn
(Narceïnum
); ein in dem Opium und den reifen Kapseln des blausamigen Mohns enthaltenes giftiges Alkaloid, das
neuerdings vielfach medizinisch verwendet wird, da es eine stärkere schlafbringende und schmerzstillende Wirkung hat, als
das Morphium, ohne die unangenehmen Nebenwirkungen des letztern zu besitzen. Man erhält es als leichte, voluminöse
Masse, die aus farblosen, seideglänzenden, nadelförmigen Kristallen besteht; es ist geruchlos und bitter schmeckend, in
kaltem Wasser schwer, in kochendem leicht löslich. Außer dem reinen N. hat man im Chemikalienhandel noch schwefelsaures
N. (Narceïn
sulfat, Narceïnum sulfuricum) und salzsaures N. (Narceïnchlorhydrat, Narceïnchlorwasserstoff, Narceïnum hydrochloricum);
beide sind farblose Kristalle. Da das N. im Opium nur zu 1/10% enthalten ist, stellt sich der Preis ziemlich
hoch. - Zollfrei.