Napf
,
Berg, s. Luzerner Alpen.
Napf
380 Wörter, 2'591 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Napf,
Berg, s. Luzerner Alpen.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Napf
(Kt. Bern
und Luzern).
1411 m. Höchster Gipfel der ganzen Gebirgsgruppe zwischen dem Entlebuch und dem Emmenthal,
d. h. zwischen Emme, Ilfis, Kleiner Emme, Summiswald und Willisau. 8,5 km nw. Schüpfheim. Triangulationspunkt erster Ordnung
47° 0' 3" NBr. und 7° 56' 18" OL. von Greenwich. Wird seiner Aussicht wegen mit Recht der Emmenthaler Rigi geheissen. Nach
O. und S. zeigen sich dem Blick die Hochalpen vom Glärnisch bis zum Oldenhorn und die Voralpen vom Säntis
bis zum Moléson, nach W. und N. liegen dem Auge Mittelland, Jura, Vogesen und Schwarzwald offen. Vom Napf
strahlen nach allen
Seiten hin Kämme und Thäler aus. Kann von überall her leicht bestiegen werden und wird meist von Trubschachen
durch den Fankhausgraben, von Trachselwald über die Rafrüti, von Eriswil über Ahornialp, vom Lutherngraben und vom Entlebuch
aus besucht. Auf dem abgerundeten Gipfel steht ein Gasthaus. Hier oben pflegen die Schwingfeste der Emmenthaler abgehalten
zu werden. Alpenrosen. Der Napf
ist der zentrale und höchste Gipfel der subalpinen Tertiärberge n. vom
Entlebuch und besteht wie diese aus mächtigen Bänken von bunter Nagelfluh (Miocän; mit Geröllen von krystallinen und sedimentären
Gesteinen), die ungestört und daher nahezu horizontal geschichtet sind. Dieser Aufbau bedingt die gesamte topographische
Gestaltung der Gruppe.
Nicht weniger als ein halbes Dutzend Bäche steigen von den Hängen des Napf
ab, um in die grosse Emme,
kleine Emme oder die Wigger zu münden. Die Höhe des Gipfels zeigt die ehemalige Niveaufläche des subalpinen Mittellandes an.
Das Napf
gebiet ist vollständig durchthalt und bietet ein vorzügliches Beispiel für eine typisch entwickelte Erosionslandschaft.
Der Napf
liegt noch n. vor der die Grenze zwischen
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Mittelland und Alpen bezeichnenden Zone der dislozierten Molasse, in der die Schichten bereits an der Alpenfaltung teilgenommen
haben, aufgerichtet und oben durch Verwitterung und Erosion wieder abgetragen sind. An der S.-Flanke der Napf
gruppe zeigt
uns eine leichte Aufrichtung der Schichten alpeneinwärts die Nähe dieser Dislokationszone an. Die ganze Bildung dieser
mit wenig mächtigen Mergelschichten wechsellagernden Nagelfluhbänke gehört dem obern Miocän an. Der Berg trägt Wald und
Weiden und hat in Bezug auf seine Flora schon einen ausgesprochenen alpinen Charakter. Seine Bäche führen etwas Waschgold.
Panoramen von Paul Christen und J. Hürzeler. Vergl. Strasser, Gottfr. Der Napf
, der Rigi des Emmenthals.
Langnau 1883. S. auch die Art. Emmengruppe und Emmenthal.