Nala
(Nalas
), in der ind.
Sage ein König im
Lande der Nischadher, verlor im Würfelspiel sein
Reich und irrte nun mit
seiner
Gattin Damajanti in der Wildnis umher, verließ sie aber sodann heimlich, damit sie sein Unglück
nicht länger teilen, sondern zu ihrem
Vater zurückkehren müsse. Nach vielerlei
Abenteuern wurden die Liebenden endlich wieder
vereinigt, und Nala
gewann sein
Reich wieder. Die ausführliche
Erzählung dieser Geschichte findet sich als
Episode im dritten
Buch des
Mahâbhârata und wurde besonders herausgegeben von
Bopp (»Nalus Mahâbhârati episodium«, mit
latein. Übersetzung, 2. Aufl., Berl.
1832),
gekürzt von
Böhtlingk in
seiner »Sanskrit-Chrestomathie« und noch stärker von
Charles
Bruce (»Die Geschichte von Nala
Versuch einer Herstellung des
Textes«, Petersb. 1862). Übersetzungen lieferten
Kosegarten
(Jena
[* 2] 1820),
Bopp (Berl. 1838); eine freiere Nachdichtung
Fr.
Rückert (»Nal und Damajanti«, Frankf. 1828).
Die Geschichte des Nala
bis zu seiner Vermählung mit Damajanti ist auch in den vier
Gesängen des geschmacklosen und schwer
verständlichen späten
Epos »Nalodaya« erzählt, das mit Unrecht dem
Kâlidâsa zugeschrieben wird (hrsg. von F.
Benary, 1830;
von
Yates, 1844; deutsch von v.
Schack in den
»Stimmen des
Ganges«, 1857). Eine andre Bearbeitung der
Schicksale
des Nala
ist das 22
Gesänge umfassende »Naishadhatscharita« des Srîharsha, eins der formell
bessern
Epen der spätern Zeit (der 1. Teil hrsg.,
Kalk. 1836, der 2. von E.
Röer, das. 1856). Auch ein
Abschnitt der Märchensammlung
des Somadeva enthält die Geschichte des Nala
und der Damajanti. Dramatisch wurde neuerdings die
Sage behandelt von
De Gubernatis (»Il re Nala«
,
Turin
[* 3] 1869).