Naing
Sing, ein um die Erforschung Hochasiens sehr verdienter Pundit (d. h. wissenschaftlich gebildeter Brahmane), aus Namaon gebürtig, bereiste seit 1856 zuerst Kaschmir [* 2] und Ladak; 1865 und 1866 finden wir ihn in Lhassa, 1867 in den Goldbergwerken von Thok-Dschalong; 1873 begleitete er Forsyth nach Jarkand. Noch in demselben Jahr brach er auf dem Rückweg nach Ladak von neuem auf, drang über Rudoch ostwärts in das seenreiche, bisher unerforschte Gebiet des innern Tibet (bis zum Tengri-Nor) vor, auf welcher Route er die Ausdehnung [* 3] der Pangkongseen und ihres Flußgebiets nach O. hin feststellte, eine ganze Anzahl zum Teil sehr großer Seen entdeckte und über die nördliche Himalajakette (Gangdis-ri) mit ihrem 7800 m hohen Targot Yab näheres berichtete, wandte sich dann nach Lhassa, von da, den Brahmaputra überschreitend, durch die Landschaft Tawang nach Assam und langte im Mai 1875 wieder in Kalkutta [* 4] an. Er starb in Morabad.
Vgl. »Geographical discoveries in
Tibet by Naing Sing«
(im »Geographical
Magazine«, Lond. 1876).