Titel
Nagler
,
1)
Karl
Ferdinand
Friedrich von, preuß. Staatsmann, geb. 1770 zu
Ansbach,
[* 3] studierte in
Erlangen
[* 4] und
Göttingen
[* 5] die
Rechte und
Staatswissenschaften, ward unter
Hardenberg Expedient beim fränkischen
Departement und
Referendar bei der ansbachischen
Regierung, dann
Kriegsrat und Mitglied des Regierungskollegiums, 1802
Geheimer
Legationsrat zu
Berlin
[* 6] und 1809
Geheimer
Staatsrat
und
Direktor der zweiten
Sektion des Kabinettsministeriums.
Schon 1810 wegen seiner reaktionären
Tendenzen
zur
Disposition gestellt, lebte Nagler
nun ganz seiner
Liebe zur
Kunst und erwarb sehr umfassende Sammlungen, die, mit Ausnahme
der Gemälde, 1835 vom
Staat für das
Museum zu
Berlin angekauft wurden.
Seit 1821
Präsident des Generalpostamts und seit 1823 preußischer Generalpostmeister, begründete er
das moderne Postwesen in
Deutschland,
[* 7] wenn er auch von
Vorurteilen, z. B. gegen die
Eisenbahnen, nicht frei war. (Nach ihm wurde
eine
Sorte sehr dünnen Briefpapiers »Naglers
Verdruß« genannt.) 1823 verlieh
ihm der König das Adelsdiplom, und 1824 wurde er mit Belassung des Postdepartements als Gesandter bei
dem
Bundestag in
Frankfurt
[* 8] a. M. akkreditiert; 1835 von da abberufen, trat er in seine
Stellung als Generalpostmeister zurück
und wurde 1836 zugleich zum Staatsminister ernannt. Er starb
Sein übrigens ziemlich wertloser Briefwechsel mit
dem
Staatsrat Kelchner ist von
Mendelssohn-Bartholdy (Leipz. 1869, 2 Bde.)
veröffentlicht worden.
2)
Georg
Kaspar, Kunstschriftsteller, geb. zu Obersiesbach bei
Freising,
[* 9] besuchte die
Universität
zu
München
[* 10] und ward
Antiquar und Buchhändler. Die Hauptwerke Naglers
, dessen Bedeutung weniger in der
Kritik als im fleißigen
Sammeln lag, sind:
»Neues allgemeines Künstlerlexikon«
(Münch. 1835-52, 22 Bde.; neue Bearbeitung von J.
^[Julius]
Meyer u. a.,
Leipz. 1870 ff.) und »Die
Monogrammisten« (Bd. 1-3,
Münch. 1858-63; Bd. 4, hrsg.
von
Andresen, 1864 ff.; Bd.
5, von
Clauß, 1876-80). Nagler
starb in
München.