zu den
Lohitavölkern gehörige Volksstämme in
Indien, die sich selbst Kwaphi nennen und einen Landstrich bewohnen,
der westlich vom
Fluß Kopili, östlich von den
Bergen,
[* 2] die
Assam von dem
Bor-Khamtiland scheiden, nördlich vom
Thal
[* 3] von
Assam
und südlich von einer
Linie, welche mit dem 23.° nördl.
Br. zusammenfällt, begrenzt wird. Die Zahl
der auf britischem
Territorium im
DistriktNagaHills in
AssamLebenden wurde 1882 auf 94,000 berechnet. Die Naga sind stark gebaut,
tapfer und kriegerisch, aber auch roh, hinterlistig und rachsüchtig.
Ihr liebster
Schmuck ist ein
Halsband aus
Ziegenhaaren mit den Skalpen erschlagener Feinde. Die Tättowierung
wird nur an jungen Männern, welche einen
Kopf erbeutet haben, vollzogen.
IhreWaffen
[* 4] sind
Speer,
Schild
[* 5] und Hackmesser (letzteres
zugleich ihr einziges Ackerwerkzeug), seit neuester Zeit auch Schießgewehre. Sie glauben an
Seelenwanderung und stehen unter
Häuptlingen. Mit den Engländern haben die Naga wiederholt blutige
Konflikte gehabt; 1880 wurde das Land
endgültig besetzt und Kohima zum Sitz der
Verwaltung gemacht.
ind. Bezeichnung für zahlreiche Bergstämme in Assam, südöstlich vom Brahmaputrafluß, östlich vom Kapilifluß
und westlich vom Bor Khamtilande. Doch werden auch die Bergstämme von Katschar und Manipur, weiterhin selbst die Kuki (s. d.)
und die Ka-tschin (s. d.) bisweilen zu den Nagâ gerechnet.
Die eigentlichen Nagâ wurden in alter Zeit nach den Distrikten benannt, denen sie tributpflichtig waren, ethnisch
teilen sie sich deutlich in zwei Hauptgruppen, in westl. und östl.
Stämme. Am bekanntesten sind die im SO. von Assam wohnenden Angâmi und Ao und die im SW. wohnenden verwandten
Katschâ oder Empêo.
Dazwischen wohnt das Volk der Lhôtâ, die Nachbarn der Angâmi. Daneben bewohnen den brit. Distrikt die kleinen
Clane
der Sema und Rengma Nagâ und die fast hinduisierten Mikir. Sprachlich zweigeteilt gehören die Nagâ doch zusammen
und bilden ein Glied
[* 6] der Völkerreihe, die zwischen den Tibetern und Birmanen steht. Stets unter sich
in Fehden, sind sie eifrige Kopfjäger, jedes Dorf hat seinen Schädelbaum. Wer einen Kopf erbeutet hat, darf sich tättowieren
(Gesicht
[* 7] und Brust).
KeinTeil ihres höchst grotesken Kriegsputzes ist zufällig, sondern die Federbüsche, Armbänder u.s.w., welche der Krieger
anlegt, sind Rangzeichen oder Auszeichnungen. Die Frauen tättowieren die Oberschenkel. –
Vgl. Clark
im «Journal of the Royal AsiaticSociety», 11 (1879);
G. H. Damant, ebd., 12 (1880);
Col. Woodthorpe im «Journalof the AnthropologicalInstitute», 11 (1882);