Nähen
,
mit
Hilfe von
Nadel und
Faden
[* 2]
Gewebe
[* 3] befestigen, verbinden oder verzieren und zwar durch
Hand- oder Maschinenarbeit.
Die bei der
Handarbeit benutzte
Nähnadel hat am dickern Ende ein
Öhr, durch welches der
Faden hindurchgezogen wird, und beim
Nähen
sticht man die
Nadel stets vollständig durch das
Gewebe hindurch (Unterschied von der Maschinenarbeit).
Man unterscheidet
Verbindungs- und Ziernaht und den
Saum. Erstere dienen dazu, zwei Zeugstücke miteinander zu verbinden, oder
zum
Schmuck der
Stoffe, letzterer die doppelt umgelegte Schnittkante eines
Stückes zu befestigen. Zu
Naht und
Saum verwendet
man im wesentlichen dieselben
Stiche.
Der Vorderstich, ein einfaches
Aufnehmen und Liegenlassen weniger
Fäden des
Gewebes, gibt eine lose
Naht,
die beim flüchtigen Nähen
, bei leichten
Stoffen und hauptsächlich zum Kräuseln oder Faltenaufziehen gebraucht wird.
Beim Nähen
mit
Seiten- oder Saumstichen legt man die eingebogene Schnittkante des einen Stoffteils auf den andern Stoffteil und nimmt nun
abwechselnd einige
Fäden des untern
Stoffes und dann der daraufliegenden
Kante auf. Dieser
Stich kommt besonders
beim Flicken zur Verwendung. Der Hinter- oder
Steppstich entsteht, wenn man mit der
Nadel auf der Oberseite des
¶
mehr
Stoffes nach rückwärts bis zum letzten Stiche geht, dicht an demselben durchsticht und auf der Unterseite des Stoffes wieder
einige Fäden vorwärts geht. Er gibt die festeste Naht und wird daher hauptsächlich beim Wäschenähen
angewendet. Mit überwendlichen
Stichen kann man nur entweder zwei Webekanten oder zwei gesäumte Schnittkanten verbinden. Man legt
beide Kanten aufeinander und sticht, ein bis zwei Fäden tief, durch beide hindurch. Bei der Hohlstichnaht werden einige Längsfäden
aus dem Stoff gezogen und die stehen bleibenden Querfäden in Gruppen von je zwei, drei oder mehr geteilt und durch Seitenstiche
befestigt.
Mit Stiel-, Fischgräten-, Hexen- und Kettenstich werden besonders Verschönerungs- oder Ziernähte ausgeführt. Aus Naht und Saum zusammengesetzt sind die französische und die Kappnaht. Bei beiden werden erst zwei Schnittkanten durch Steppstiche miteinander verbunden, dann beide Schnittkanten nach derselben Seite umgebogen, bei der französischen Naht eingebogen und mit Steppstichen, bei der Kappnaht fest eingerollt und mit Saumstichen auf den einen Stoffteil genäht.