Nadelhölzer,
[* 1] Koniferen oder Zapfenträger, eine Familie der Gymnospermen (s. d.), etwa 340 Arten vorzugsweise in den gemäßigten Zonen. Die Blüten sind kätzchen- oder knospenförmig; die männlichen fallen nach dem Verstäuben ab, die weiblichen gestalten sich nach der Befruchtung zu holzigen Zapfen oder zu fleischigen oder harten Scheinbeeren, Beerenzapfen. Die Geschlechter sind stets völlig getrennt, meist ein- (z. B. Abietineen), seltener zweihäusig (z. B. Taxus).
Der Samen hat eine holzige oder lederartige Schale, die häufig in einen häutigen Flügel verlängert ist. Der Keimling zeigt zwei, häufig mehrere (bis 15) quirlständige Kotyledonen, die anfangs über dem Knöspchen kuppelartig zusammenschließen und nach der Keimung sich sternförmig ausbreiten (s. nachstehende Abbildung: a Längsschnitt durch einen Keimling, b Keimling mit Würzelchen und geschlossenen Kotyledonen, c derselbe durchschnitten, d Keimling mit sich ausbreitenden Kotyledonen). Die Nadelhölzer haben nadel- oder schuppenformige, selten breite Blätter und sind immergrüne, seltener nur sommergrüne Bäume. Je nach der Ausbildung der weiblichen Blüten und Zapfen unterscheidet man mehrere Abteilungen:
1) Taxineen (Taxineae), bei denen überhaupt keine Zapfenbildung eintritt, sondern einzeln stehende, beerenartige Früchte vorhanden sind;
2) Cupressineen (Cupressineae), bei denen die Schuppen der Zapfen sowohl wie die Laubblätter in Quirlen angeordnet sind;
3) Taxodineen (Taxodineae), die Zapfenschuppen sind spiralig angeordnet, die Samenknospen aufrecht, d. h. mit der Mikropyle der Schuppenspitze umgekehrt;
4) Abietineen (Abietineae), Anordnung der Zapfenschuppen gleichfalls spiralig, aber mit umgewendeten Samenknospen, so daß die Mikropyle der Schuppenbasis zugekehrt ist;
5) Araucarieen (Araucarieae), Blüten zweihäusig, die Zapfenschuppen spiralig angeordnet, aber einer jeden derselben sitzt meist nur eine Samenknospe auf, während bei den Abietineen in der Regel zwei vorhanden sind. Hierzu die Tafeln: Nadelhölzer: Waldbäume VII und VIII; zur Erklärung s. die Artikel Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer. –
Vgl. Beißner, Handbuch der Nadelholzkunde (Berl. 1891).