Nádasdy
(spr. nahdaschdi), altes magyar. Geschlecht, dessen
berühmtester
Ahn,
Thomas Nádasdy
, 1554-62 Palatinus von
Ungarn
[* 2] war. -
Über die Gräfin Elisabeth Nádasdy
, geborene Gräfin
Bathory, s.
Bathory.
Franz Nádasdy
gehörte als
Judex Curiae der Verschwörung
Franz
Wesselényis (s. d. und Frangipani) an. Obgleich
er nach
Wesselényis
Tode Verräter seiner Mitgenossen wurde, ließ ihn dennoch
Leopold I. in
Wien
[* 3] enthaupten.
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Franz Leopold Nádasdy
, geb. zu Radkersburg in Steiermark,
[* 5] zeichnete sich als General im Österreichischen Erbfolgekriege
und im Siebenjährigen Kriege aus und kämpfte glücklich 1742 und 1743 gegen die verbündeten Bayern
[* 6] und Franzosen, dann 1744 am
Rhein und 1746 in Italien.
[* 7] 1757 trug er als Feldzeugmeister das meiste zum Siege über Friedrich d. Gr.
bei Kolin
[* 8] bei, schlug den preuß. General Winterfeld bei Moys und nahm Schweidnitz
[* 9] ein. Er starb in Karlstadt. Seinen
Namen erhielt 1888 das österr. Husarenregiment Nr. 9.
Graf Franz Nádasdy
, geb. war ein eifriger Anhänger des Bachschen Centralisationssystems und bekleidete
von Mai 1857 bis nach Veröffentlichung des Oktoberdiploms von 1860 den Posten eines Justizministers. Seit trug
er als Leiter der siebenbürg. Hofkanzlei wesentlich dazu bei, daß der siebenbürg. Landtag den Wiener Reichsrat beschickte.
Mit dem Antritt des Ministeriums Belcredi (Juli 1865) trat Nádasdy
von seinem Posten zurück. Er starb in
Wien.