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141 hervortreten. Die Fühler sind bei dem Männchen stark gekämmt, bei dem Weibchen meist borstenförmig, seltener gekämmt;
der Leib des Weibchens ist dick und am Ende abgerundet-stumpf.
Die meist düster gefärbten Flügel sind in der Ruhe dachförmig anliegend oder ausgebreitet, die Raupen sechzehnbeinig, und die Puppen meist in einen Cocon eingehüllt. In diese Abteilung gehören die verschiedenen Seidenspinner, [* 3] worunter vor allen der Maulbeerseidenspinner (s. Seidenspinner) und mehrere andere neuerdings eingeführte, auf dem Götterbaume (Ailanthus), der Eiche u.s.w. lebende Arten der Gattung Saturnia, welche teils durch Glasfenster, teils durch Augenflecken auf den Flügeln ausgezeichnet sind, wie sie bei Spinnern vielfach vorkommen (z. B. Hyperchiria Jo L., s. Tafel: Schmetterlinge [* 4] II, [* 1] Fig. 5; Samia Promethea Walker [* 5] Fig. 18; Actias Isabellae Cr., [* 1] Fig. 13).
Schöne Färbungen zeigen die Arten der Bären (Cheloniidae), welche eine eigene Familie bilden, wie die span. Fahne (Callimorpha Hera [* 6] L., [* 1] Fig. 11) u.a.
Auch der Jakobskrautspinner (Callimorpha Jacobaeae L.) hat lebhafte Farben, desgleichen die Blutströpfchen (z.B. Zygaena Fausta L., Taf. I, [* 1] Fig. 3) und das Steinbrechblutströpfchen (Zygaena filipendaulae L., [* 1] Fig. 22), der Purpurbär (Arctica purpurata L., Taf. II, [* 1] Fig. 30) und der Schmuckbär (Deiopeia ornatrix Drury, [* 1] Fig. 10).
Zu den Nachgeschäft
rechnet man jetzt allgemein den Sichelflügler (Drepana
falcataria L.), den man früher für einen
Spanner (s. d.) hielt.
Bei einigen Gattungen der Spinner, Spanner und Motten sind bei den Weibchen die Flügel verkümmert oder fehlen ganz.
Als besonders schädliche Nachgeschäft
sind hervorzuheben
die Gattungen
Gastropacha und Liparis u.s.w., wie der
Kiefernspinner
(Gastropacha pini
L., s.
Tafel: Schädliche Forstinsekten
II,
[* 1]
Fig. 2, Bd.
6, S. 999), der
Ringelspinner
(Gastropacha neustria L., Fig 4), der Prozessionsspinner
[* 7] (Cnethocampa processionea L.,
[* 1]
Fig.
5), der Fichtenspinner oder die Nonne (Liparis monacha L.,
[* 1]
Fig. 1), der Schwammspinner,
[* 8] der
Goldafter (Porthesia chrysorrhoea
L.) u.a.
Minder schädlich ist der Weidenbohrer (Cossus ligniperda L.), dessen Raupe nur im faulen Holze der Weiden und Pappeln lebt und den man jetzt einer eigenen Familie, zu der auch der Hopfenspinner [* 9] (Hepialus humuli L.) gehört, zurechnet.
Eine eigentümliche, auffallende und sonderbare Gestalt besitzen die nur vierzehnfüßigen Raupen des Bandweidenspinners oder Gabelschwanzes (Harpyia vinula L.) und des Buchenspinners (Stauropus fagi L.).
Zu den kleinsten einheimischen
Nachgeschäft
gehören die Eckflügelspinner Orgyia gonostigma Fabr.
(s.
Tafel:
Schmetterlinge II,
[* 1]
Fig. 4) und die einfarbig grau bis schwarzen Psychiden (z. B.
Epichnopteryx pulla Esp.,
[* 1]
Fig.
14), deren Weibchen ungeflügelt sind.
Die steifen
Haare
[* 10] der Raupen mancher Nachgeschäft
, z.B. der Kupferglucke
[* 11] (s. d.)
oder des
Eichenblattes
(Gastropacha quercifolia L.), der Prozessionsspinner u.a., fallen leicht aus und
dringen bei der Berührung in die
Haut
[* 12] der
Hand
[* 13] ein, wodurch heftiges
Jucken und öfters auch starke
Entzündung erregt wird.