Nabel
(Umbilicus), die rundliche Vertiefung in der Mittellinie des
Bauches, bezeichnet die
Stelle, wo der
Körper des
Embryos sich zuletzt schließt, und wird auch wohl Bauchnabel
oder
Hautnabel genannt, im
Gegensatz zum
Darmnabel,
d. h. der entsprechenden
Stelle des
Darms. Am
Embryo bleibt letzterer nämlich an seiner Bauchseite lange Zeit offen, auch gehen
von dort zwei Gebilde aus, welche durch den
Hautnabel aus dem
Körper heraustreten: die Nabel
blase oder der
Dottersack (s. d.)
und der
Nabelstrang (Nabel
schnur).
Letzterer stellt die
Verbindung zwischen
Embryo und
Gebärmutter
[* 2] her und enthält zwei
Arterien sowie eine,
seltener zwei
Venen, durch welche das
Blut des
Embryos zum
Mutterkuchen (s. d.) gelangt, ferner Reste des
Harnstranges oder
Urachus
(s. d.), d. h. des Stiels der
Allantois, endlich den Dottergang (s.
Dottersack) und in der
Nähe des Nabels
auch
Nerven.
[* 3] Umschlossen
sind diese Teile von
Bindegewebe und von einer
Haut,
[* 4] die eine Fortsetzung des
Amnions ist (s.
Embryonalhüllen).
Der gesamte
Nabelstrang ist beim
Embryo des
Menschen meist 48-60
cm, ausnahmsweise auch 12-167
cm lang und 11-13
mm dick, 30-40mal
spiralig gedreht und umschlingt zuweilen den
Hals des
Embryos oder hat sogar
Knoten
in sich. Bei der
Geburt
wird er unterbunden und abgeschnitten, worauf das
Stück, welches am
Körper des
Kindes bleibt, nach 4-8
Tagen abfällt. (S.
Tafel
»Entwickelung des
[* 5]
Menschen«, beim Art.
»Embryo«,
[* 1]
Fig. 3, 5, 7.) Die Vernarbung des Nabels
erfolgt nicht immer regelmäßig,
bisweilen treten gefährliche
Entzündungen und
Blutungen ein, und nicht selten bildet sich ein
Nabelbruch
aus. Der Behandlung des Nabels
ist mithin große Sorgfalt zu widmen.