Nöggerath
,
Johann
Jakob, Geognost, geb. zu
Bonn,
[* 2] ward 1814 Commissaire des mines des
Ourthe-Departements, 1815 Bergkommissar
des
Roer-,
Rhein- und
Mosel-Departements, 1816 Mitglied des königlichen
Oberbergamtes in
Bonn, 1818
Professor der
Mineralogie und
Bergwerkswissenschaft daselbst, 1820 Bergrat; 1864 trat er mit dem
Titel Berghauptmann aus dem Bergdepartement,
behielt aber seine Professur und blieb
Direktor des naturhistorischen
Museums der
Universität. 1842 bereiste er im Auftrag
der russischen
Regierung die fiskalischen
Bergwerke
Polens, um
Vorschläge zu deren
Hebung
[* 3] zu machen. Er starb in
Bonn.
Nöggerath
begründete die reichen mineralischen Sammlungen der
Universität
Bonn, und die
Blüte
[* 4] des rheinischen
Bergbaues wurde zum
nicht geringen Teil mit von ihm herbeigeführt.
Vielleicht die Mehrzahl der preußischen Bergbeamten ist aus seiner Schule hervorgegangen, und er übte einen um so größern Einfluß auf dieselben, als er in seiner wissenschaftlichen und praktischen Stellung die beste Gelegenheit fand, die Ausbildung der Studierenden erfolgreich zu leiten. Wissenschaftlich war er besonders thätig für die Erweiterung der Kenntnis des Bodens von Rheinland-Westfalen. Durch ausgedehnte schriftstellerische Thätigkeit trug er viel zur Hebung des Sinnes für Naturwissenschaft in Deutschland [* 5] bei, und nicht minder beteiligte er sich an staats- und volkswirtschaftliche Thätigkeit. Er schrieb: »Das Gebirge in Rheinland-Westfalen« (Bonn 1821-26, 4 Bde.);
»Der Bau der Erdrinde nach dem heutigen Standpunkt der Geognosie« (mit Burkart, das. 1838);
»Die Entstehung der Erde« (das. 1843);
»Die Entstehung und Ausbildung der Erde« (Stuttg. 1847);
den Abschnitt über Geognosie und Geologie [* 6] in dem Sammelwerk »Die gesamten Naturwissenschaften« (3. Aufl., Essen [* 7] 1877).
Vgl. v.
Dechen, Zum Andenken an J. J. Nöggerath
(Bonn 1877).