Titel
Nägele
,
1)
Franz
Karl,
Mediziner, geb. zu
Düsseldorf,
[* 2] studierte in
Straßburg,
[* 3] Freiburg
[* 4] und
Bamberg,
[* 5] praktizierte als
Arzt in
Barmen,
[* 6] ging 1807 als außerordentlicher
Professor nach
Heidelberg
[* 7] und erhielt hier 1810 die ordentliche
Professur der
Geburtshilfe und das
Direktorium der Entbindungsanstalt. Er starb Nägele
war einer der ersten deutschen
Geburtshelfer dieses
Jahrhunderts, besonders hat er die wissenschaftliche
Entwickelung der
Geburtshilfe
und vor allem die der obstetrizischen
Pathologie in erfolgreichster
Weise gefördert. Er schrieb: »Erfahrungen und Abhandlungen
aus dem Gebiet der
Krankheiten des weiblichen
Geschlechts« (Mannh. 1812);
»Über den Mechanismus der Geburt« (Heidelb. 1822);
»Das weibliche Becken« (Karlsr. 1825);
»Lehrbuch der Geburtshilfe für Hebammen« (Heidelb. 1830, 13. Aufl. 1868);
»Das schräg verengte Becken, nebst einem Anhang über die wichtigsten Fehler des weiblichen Beckens überhaupt« (Mainz [* 8] 1839).
Seit 1825 war Nägele
Mitherausgeber der
»Heidelberger klinischen (seit 1835 'medizinischen')
Annalen« (bis 1847).
2) Hermann Franz Joseph, Sohn des vorigen, als Geburtshelfer nicht minder bedeutend als sein Vater, geb. 1810 zu Heidelberg, habilitierte sich 1835 als Privatdozent daselbst, wurde 1838 außerordentlicher Professor, später Kreisoberhebearzt und starb Ein besonderes Verdienst hat er sich um die Lehre [* 9] vom Geburtsmechanismus sowie um die Ausbildung der geburtshilflichen Auskultation [* 10] erworben. Er schrieb: »Die Lehre vom Mechanismus der Geburt« (Mainz 1838);
»Die geburtshilfliche Auskultation« (das. 1838);
»Lehrbuch der Geburtshilfe« (das. 1843-45, 2 Bde.; 8. Aufl. von Grenser, 1871).