Mythogrāphen,
Schriftsteller des
Altertums, die seit der alexandrinischen Zeit Sagen und
Dichtungen der frühern
Zeiten
in Prosa bearbeiteten und zusammenstellten. Die wichtigsten Reste der
Schriften griechischer Mythographen
sind die
«Bibliotheca» des Apollodor, die nur bei
Photius im
Auszug erhaltenen «Narrationes» des Konon, die «Narrationes
amatoriae» des
Parthenius, die
«Transformationes» des
Antoninus Liberalis, die dem
Eratosthenes beigelegten «Katasterismen».
Auch rechnet man dazu das Werk des
Cornutus (s. d.)
«Über das Wesen der
Götter» und die Homerschen
Allegorien
des Heraklitus, die eine vorwiegend philos.
Tendenz haben.
In den Sammlungen der röm. «Mythographi»
finden sich namentlich die «Fabulae» des
Hyginus, die «Mythologica» des Fulgentius, des Luctatius Placidus «Narrationes
fabularum» (aus Ovid),
das erst im Mittelalter von einem Albericus geschriebene
Buch
«De deorum imaginibus» u. a. Eine
Ausgabe
der «Mythographi
graeci» veranstaltete Westermann (Braunschw.
1843; von einer Neubearbeitung derselben durch
Wagner u. a. ist Bd. 1, enthaltend
«Apollodori bibliotheca», Lpz. 1894, und Bd.
2, Werke von
Parthenius und
Antoninus Liberalis enthaltend, ebd. 1896, erschienen); die «Mythographi
latini»
gaben Muncker (2 Bde., Amsterd.
1681) und
van Staveren (2 Bde.,
Leid. 1742) heraus, wozu dann noch
die
Ausgabe der drei «Mythographi
Vaticani»,
von denen wenigstens der erste noch dem heidn.
Altertum angehört, durch Mai (in «Auctorum classicorum»,
Tl. 3,
Rom
[* 2] 1831) und
Bode (in den «Scriptores rerum mythicarum latini», 2 Bde.,
Celle
[* 3] 1834) gekommen ist.