Myrtus
L.
(Myrte),
Gattung aus der
Familie der
Myrtaceen, immergrüne
Sträucher und
Bäume mit einfachen, gegenständigen
Blättern, einzeln oder in drei- bis siebenblütigen
Cymen achselständigen, roten oder weißen
Blüten und
kugeligen, ein- bis vielsamigen, gekrönten
Beeren. Etwa 100
Arten, besonders im westlichen und außertropischen
Südamerika.
[* 2] Die gemeine
Myrte (Myrtus
communis L.), in Südeuropa,
Asien,
[* 3]
Afrika,
[* 4] ist ein immergrüner, gewürzhafter, 1-1,25 m hoher
Strauch
oder ein mäßiges Bäumchen mit glatten, glänzenden, lanzettförmigen, spitzen wohlriechenden Blättern und weißen oder
rötlichen, auch gefüllten
Blüten.
Größe und Form der Blätter ändern oft nach Maßgabe des Klimas, der Kultur und des Standortes ab. Auch kultiviert man in Gärten zahlreiche Varietäten. Ehedem waren besonders die Blätter und Beeren offizinell, und man bereitete daraus durch Destillation [* 5] ein Schönheitsmittel, das sogen. Engelwasser. Bei den Griechen war die Myrte der Aphrodite [* 6] geweiht und der eigentümliche Schmuck der tellurischen Gottheiten, besonders der Demeter [* 7] und ihres Sohns Triptolemos.
Die durch eine
Ovation belohnten
Sieger schmückte, wenn sie selbst kein
Blut vergossen hatten, ein Myrtenkranz. In der
Bibel
[* 8] ist die
Myrte ein
Bild, um die
Herrlichkeit des
Gelobten
Landes,
im
Gegensatz des Zustandes im
Exil, zu beschreiben.
Die
Zweige des dicht belaubten
Baums dienten häufig zu den Laubhütten. Der
Gebrauch eines Myrtenkranzes bei Vermählungen
ist von alters her bis auf heute geblieben. Die großblätterige
Myrte nimmt man dagegen zu
Kränzen und
Guirlanden für Verstorbene
(daher
Totenmyrte). Die erbsengroßen, roten
Beeren der kleinblätterigen
Myrte (Myrtus
microphylla), in
Peru,
[* 9] sind wohlschmeckend und zuckersüß. Auch die schmackhaften
Beeren der
Lumamyrte (Myrtus
Luma) werden in
Chile
[* 10] häufig gegessen.